zum Hauptinhalt

1. Mai in Berlin: Ausschreitungen in Friedrichshain

Im Berliner Stadtteil Friedrichshain ist es in der Walpurgisnacht zu Auseinandersetzungen zwischen Randalierern und der Polizei gekommen. 61 Personen wurden festgenommen.

Berlin - Die Ausschreitungen begannen nach dem Ende einer Demonstration gegen 22.30 Uhr am Boxhagener Platz in Friedrichshain. Mehrere Dutzend zum Teil stark alkoholisierte Jugendliche bewarfen Polizeibeamte mit Flaschen. Vereinzelt wurden Feuerwerkskörper gezündet.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot am Ort. Sie holte mutmaßliche Randalierer einzeln und gezielt aus der Menge. Teilweise setzen die Beamten Pfefferspray ein. Letzten Angaben zufolge nahm die Polizei 61 Personen vorübergehend fest. Ihnen werden unter anderem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, schwerer Landfriedensbruch sowie Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole und Verstoß gegen das Vermummungsverbot vorgeworfen.

Trotz der Gewalttätigkeiten sprach die Polizei von einem weitgehend friedlichen Vorabend des 1. Mai. Die Strategie, sich bei Feiern zurückzuhalten und bei Straftaten konsequent und schnell zu reagieren, habe sich bewährt, sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. Insgesamt waren am Boxhagener Platz etwa 1700 Menschen versammelt.

Vor Beginn der Ausschreitungen war in Friedrichshain friedlich in den Mai gefeiert worden. Bereits am Nachmittag hatte am Boxhagener Platz eine Kundgebung mit Konzert begonnen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Gegen Yuppisierung und Umstrukturierung - G8 verhindern".

Am späten Abend erreichte dann eine Demonstration mit rund 600 Globalisierungsgegnern den Boxhagener Platz. Gestartet war der Zug am Heinrichplatz in Kreuzberg. Im Laufe der Demonstration wurden sieben Personen festgenommen. Zwei Demo-Teilnehmer hätten auf einem Transparent den Staat verunglimpft, andere hätten gegen das Vermummungsverbot verstoßen, teilte ein Polizeisprecher mit. Um 2 Uhr räumten Beamte ohne größere Zwischenfälle die Straße frei.

Friedliche Feier im Mauerpark

Auch im Mauerpark in Prenzlauer Berg versammelten sich am Abend mehrere hundert überwiegend junge Menschen, um die Walpurgisnacht zu feiern. Nach Angaben einer Polizeisprecherin war die Stimmung dort wie bei einem "friedlichen Volksfest". Am Ende gerieten allerdings zwei Gruppen junger Männer in Streit, der dann von Polizeibeamten beendet wurde, wie Augenzeugen berichteten.

Im Anschluss an Konzerte am Boxhagener Platz sowie Feiern im Mauerpark war es in den vergangenen Jahren am 30. April immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. In der Walpurgisnacht 2006 nahm die Polizei 72 Personen vorübergehend fest. Gegen 14 von ihnen wurden Haftbefehle verhängt. Wie schon im vergangenen Jahr galten am Montag rund um den Boxhagener Platz und den Mauerpark weiträumige Halteverbote. Auch das Mitbringen von Glasflaschen war untersagt.

In diesem Jahr sind rund um den Tag der Arbeit wieder zahlreiche Veranstaltungen und Demonstrationen in Berlin geplant. Am 1. Mai soll es in Kreuzberg insgesamt drei linke Aufzüge geben. Obwohl sich 2007 zum 20. Mal die Berliner Mai-Randale jähren, gehen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass es rund um den Tag der Arbeit ähnlich wie im Vorjahr weitgehend friedlich bleibt. Rund 5000 Beamte sind im Einsatz, darunter etwa 1000 Ordnungshüter aus anderen Bundesländern. (hx/ddp/dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false