zum Hauptinhalt

Berlin: 100-Meter-Hochhaus an der TU

Denkmalgeschütztes Gebäude soll weichen

Am Ernst-Reuter-Platz soll das denkmalgeschützte TU-Hochhaus für Bergbau und Hüttenwesen einem 100 Meter hohen Bürogebäude weichen. Ein Entwurf des Architektenbüros Hans Kollhoff wurde jetzt im bezirklichen Bauleitplanungsausschuss vorgestellt. „Der Platz verträgt eine derartige Höhe“, findet Charlottenburg-Wilmersdorfs Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Schließlich sei auch das „Telefunken-Haus“ der TU schon 80 Meter hoch. Noch ist über das Projekt allerdings nicht entschieden.

Die Technische Universität will das Grundstück verkaufen, weil die sonst nötige Instandsetzung des Altbaus an der Ecke Hardenbergstraße schätzungsweise 40 Millionen Euro kosten würde. Das zehnstöckige Gebäude mit blauer Glasfassade und niedrigeren Anbauten war 1954 bis 1959 nach Plänen des früheren TU-Professors Willy Kreuer errichtet worden. Vor zwei Jahren begann die TU damit, es nach und nach zu räumen. Ob es zur Aufhebung des Denkmalschutzes kommt, hängt nach Auskunft der Senatsbauverwaltung von der Qualität des Neubaus ab. Noch kenne man die Einzelheiten nicht, sagte Sprecherin Petra Reetz.

Das Vorhaben passt in einem Punkt gut ins Planwerk Innenstadt der Senatsverwaltung. Darin ist nämlich eine Öffnung der Hertzallee zum Ernst-Reuter-Platz vorgesehen. Bisher versperren das alte Hochhaus und seine Nebengebäude die Verbindung. Gemäß Kollhoffs neuen Plänen bliebe dagegen genug Raum.

Beim Kaufinteressenten und potenziellen Investor handelt es sich laut Baustadtrat Gröhler um die Firma Neubau GmbH. Das Unternehmen plant derzeit auch ein umstrittenes Hochhaus an der Bundesallee in Wilmersdorf. In den Neubau am Ernst-Reuter-Platz sollen hauptsächlich private Büros ziehen, einen kleineren Teil der Räume könnte die TU in Anspruch nehmen.

Für Gröhler ist wichtig, dass „die TU hinter diesem Bau steht“. Es gibt dort aber auch Kritiker: Die Fakultät Architektur, Gesellschaft, Umwelt lehnt den Abriss des Baudenkmals ab. Sie hat dem Uni-Präsidenten Kurt Kutzler angeboten, bei der Erhaltung und Sanierung zu helfen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false