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Berlin: 13. Juni 1979

Vor 25 Jahren berichteten wir über die Kreuzberger „Schnüffelkinder“

Bei der Bewältigung des Problems mit Kreuzberger Kindern, die sich durch das Einatmen von Lösungsmitteldämpfen in Rauschzustände versetzen, fühlt sich die Gesamtelternvertretung der AdolfGlaßbrenner-Grundschule von der Senatsjugendverwaltung und dem Kreuzberger Bezirksamt im Stich gelassen. Seit etwa zwei Jahren warnen die Eltern vor dem „schneeballartigen“ Anwachsen der Zahl gefährdeter Kinder. Bisher allerdings hätten die Behörden nur zögerlich auf die Hinweise reagiert, beklagen die Eltern. Sie kritisieren jetzt, daß sich die Verwaltungen das Problem gegenseitig zuschieben. Mit einer Gruppe von sechs bis acht „Schnüffel- Kindern“ an der Schule in der Hagelberger Straße und in den benachbarten Grünanlagen habe es angefangen, jetzt seien allein an der Glaßbrenner-Schule und an der benachbarten Gustav-Lesemann-Sonderschule bereits rund 40 Schüler betreuungsbedürftig.

Ein Schreiben an das Drogenreferat vom 1. Februar mit der Bitte um Hilfe sei bis jetzt nicht beantwortet worden, beklagen die Elternvertreter. Ein weiterer Brief an das Kreuzberger Schulamt und die Abteilung Jugend und Sport, in dem erneut auf die „Schnüffler“ aufmerksam gemacht und um spezielle Freizeitangebote für die bedrohten Kinder gebeten worden war, brauchte zweieinhalb Monate zur Beantwortung.

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