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Krach am Teppich. Sänger Campino genoss die Aufmerksamkeit im Cine Star sichtlich.

© imago

2000 Fans am Potsdamer Platz: Im Kino mit Campino

62 Konzerte haben die Toten Hosen im Vorjahr gespielt. Trotzdem feierten die Fans im Ciné Star die neue Tour-DVD mit der Band.

Tobias Book hat es zuletzt auf 25 Konzertbesuche gebracht, und er hat seine Lieblingsband immer bei sich. Die Tote-Hosen-Mitglieder ließ er erst mit Edding auf seinem Arm unterschreiben – und sich dann die Schriftzüge tätowieren. Auf dem Rücken trägt der 25-Jährige eine weitere Hommage an seine Lieblingsgruppe. Book ist in Berlin geboren, wohnt jetzt – wo sonst – in Düsseldorf, aber klar, wenn die Toten Hosen am Mittwochabend ihren Tourfilm in seiner alten Heimatstadt vorstellen, muss er dabei sein.

Ein Jahr unterwegs in Zahlen, das wären 54 687 Mahlzeiten; 33 540 Sandwiches und Brote für die Busfahrten. Und Bier, wie es sich für echte Rocker gehört. 88 752 Flaschen seien von Band, Crew und Gästen getrunken worden – behaupten zumindest die Toten Hosen auf ihrer Website. Was sonst noch so passiert in zwölf Monaten auf Tournee, darüber hat die Düsseldorfer Band einen Film gemacht, der nun zum Abschluss im Ciné Star im Sony Center am Potsdamer Platz gezeigt wurde. Rund 2000 Fans kamen zur ersten von zwei Vorführungen.

Viele Freunde und Wegbegleiter waren dabei oder wollten kommen, wie Regisseur Wim Wenders, Norbert Hähnel alias „der wahre Heino“, der häufig im Vorprogramm der Toten Hosen auftrat, sowie Fernsehkoch Ole Plogstedt. Und der Regisseur des Films, Paul Dugdale, der bereits für Coldplay eine Live-DVD gemacht hat und damit für einen Grammy nominiert war. Außerdem führte er für Künstler wie die Rolling Stones, Adele und Rihanna Regie. 125 Minuten Tourleben, gedreht während der letzten beiden Tage der Tournee in der Heimatstadt Düsseldorf: In sieben Kinosälen konnten Freunde und Fans die aufregendsten Momente erleben. Die meisten waren bei einem der Konzerte live dabei, etwa beim Open Air auf dem Tempelhofer Feld im Sommer. Die Hosen selbst wurden dann in Kino 8 bejubelt.

Da die „Krach der Republik“-Tournee 2013 die größte und aufwändigste ihrer Karriere sei, habe sich die Band entschieden, ihre beiden letzten Konzerte in Düsseldorf zu filmen, hatte deren Presseabteilung mitgeteilt. Mit 62 Konzerten in rund 40 Städten und über einer Million Zuschauern war die Tour die bis dato erfolgreichste der Düsseldorfer Punkrocker. „Viele Fans kommen zu der DVD-Premiere, um die Erinnerungen an die einzelnen Konzerte wieder aufleben zu lassen“, sagt Jörg Maunert, Gründer des Toten-Hosen-Fanclubs, der selbst nicht extra aus Osnabrück nach Berlin reisen wollte.

Familie Dehner kam aus Kolkwitz bei Cottbus. „Zum Glück haben wir unsere Liebe zu den Hosen an unsere Söhne vererbt“, sagten Sylvia und Uwe Dehner. Auch Franz, 15, und Paul, 18, kannten die Leinwandshow live.

Alina Rapoport

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