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Berlin: 2225 Stunden zu spät

Die S-Bahn fährt noch lange nicht nach Plan. Das kostet das Unternehmen erneut Millionen.

Zwar ist es nicht mehr ganz so schlimm wie in den Vorjahren. Aber die Zugausfälle bei der S-Bahn haben sich auch in den ersten fünf Monaten diesen Jahres auf eine beachtliche Menge summiert. Knapp 10 500 Zugausfälle zählte die Bahn von Januar bis Mai diesen Jahres, wie aus einer Antwort von Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) auf eine Kleine Anfrage der Piraten-Abgeordneten Susanne Graf hervorgeht. Im vergangenen Jahr waren es mit gut 23 000 noch doppelt so viele Ausfälle gewesen. Bei den Verspätungen hat sich die S-Bahn allerdings im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich weniger gebessert. Addiert man die Verspätungsminuten der ersten fünf Monate zusammen, kommen für dieses Jahr 2225 Stunden heraus – was gut 92 Tagen entspricht. Im vergangenen Jahr hatte die S-Bahn noch 2850 Verspätungsminuten gezählt.

Besonders stark hatten die S-Bahn-Kunden in den Wintermonaten Januar und März zu leiden, da gab es deutlich mehr Ausfälle und Verspätungen als im milden Februar. So richtig gut stand die S-Bahn allerdings auch im Mai nicht da: Knapp 460 Stunden Verspätung kamen zusammen.

Die andauernden Probleme haben, wie auch in den Vorjahren, finanzielle Folgen für die Bahn wie auch für das Land Berlin. So wurde wegen der nicht erbrachten Vertragsleistungen die Zahlung Berlins an die S-Bahn um insgesamt 5,4 Millionen Euro gekürzt, wie Staatssekretär Gaebler mitteilte. Diese finanzielle Sanktionierung wird aufgrund der Zahl der nicht erbrachten Zugkilometer berechnet. Die lag in den ersten fünf Monaten diesen Jahres bei 718 000. Im Jahr zuvor waren es noch 950 000 Zugkilometer gewesen, die die S-Bahn zu wenig gefahren ist. Bestellt hat der Senat pro Jahr knapp 29 Millionen Zugkilometer. Wegen der nicht erbrachten Leistungen in den ersten fünf Monaten 2012 hatte das Land den Zuschuss an die S-Bahn um 6,4 Millionen Euro gekürzt.

Erst vor kurzem hatte die S-Bahn-Geschäftsführung angekündigt, nach den chaotischen vergangenen Jahren wieder mit Pünktlichkeit bei den Bürgern punkten und verloren gegangene Sympathien zurückgewinnen zu wollen. lvt

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