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Campingplätzchen. Indre Ceplianskaite liegt schon mal Probe. Foto: dpa

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Berlin: 30 000 Schlafplätze gesucht Taizé-Festival findet Silvester in Berlin statt

Berlin - Indre Ceplianskaite, 25, Litauerin, weiß, wie schön es ist, wenn man von weit herkommt und ein freundlicher Mensch die Tür öffnet. Ceplianskaite bereitet das Taizé-Festival vor, zu dem 30 000 Jugendliche aus ganz Europa nach Berlin kommen.

Berlin - Indre Ceplianskaite, 25, Litauerin, weiß, wie schön es ist, wenn man von weit herkommt und ein freundlicher Mensch die Tür öffnet. Ceplianskaite bereitet das Taizé-Festival vor, zu dem 30 000 Jugendliche aus ganz Europa nach Berlin kommen. Taizé ist eine christliche Gemeinschaft, die sich nach dem Krieg in Frankreich gegründet hat und zu der heute hundert katholische und evangelische Brüder zählen. Vom 28. Dezember bis 1. Januar treffen sich die Teilnehmer in 200 Kirchengemeinden und in den Messehallen, um zu beten, zu singen und sich auszutauschen. Ceplianskaite ist seit drei Monaten in Pfarreien unterwegs, um für das Festival zu werben. Die Berliner sind sehr aufgeschlossen, sagt sie. In Lichtenberg, wo sie bei einer Gastfamilie lebt, ist sie aber auch schon angepöbelt worden, von Männern mit Glatzen und Springerstiefeln, offenbar weil sie Englisch in ihr Handy gesprochen hat. Sie nimmt’s gelassen: „Das bin ich gewohnt. In Litauen gibt es auch viele Rechtsextreme.“

„Das europäische Taizé-Jugendfestival kommt zum richtigen Zeitpunkt nach Berlin“, sagt Erzbischof Rainer-Maria Woelki. Taizé stehe für einen Weg der Versöhnung über alle Grenzen hinweg. „Das Festival ist eine klare Absage an alle Deutschtümelei und jedes rechtsextreme Gedankengut.“ Das Treffen mache auch deutlich, wie groß Europa wirklich ist: nämlich größer als die Euro-Zone und erst recht größer als die Euro-Krise. Aber bevor gefeiert wird, müssen für die Gäste 13 000 Privatquartiere gefunden werden. Ceplianskaite hat zur Pressekonferenz Isomatte und Schlafsack mitgebracht und steigt auch gleich hinein. Sie will zeigen, dass die Teilnehmer nur zwei Quadratmeter zum Übernachten brauchen. Man muss kein Christ sein, um jemanden aufzunehmen, man muss auch kein Englisch können. „Es kommt allein auf die Offenheit der Menschen an.“. Claudia Keller

Wer einen Jugendlichen aufnehmen möchte, kann sich an das Organisationsteam unter der Nummer. 609 859 500 wenden. Infos unter www.taize-berlin.de

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