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Mit Plakaten wie "Bunt statt Braun" wird am Vorabend des ersten Mais gegen die Neonazis demonstriert, die am 1. Mai durch Schöneweide ziehen wollen.

© dpa

Berlin-Schöneweide: 3000 Menschen demonstrieren gegen Neonazis

Schon vor der eigentlichen Neonazi-Demonstration am 1. Mai sind am Dienstagnachmittag tausende Menschen gegen Neonazis auf die Straße gegangen - zur Gegendemo am 1. Mai werden auch prominente Unterstützer wie Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse erwartet.

Rund 3000 Menschen haben am Vorabend des 1. Mai in Schöneweide gegen Neonazis demonstriert. Dabei ging es auch durch die Brückenstraße. Wie berichtet, wohnen in dem Treptower Kiez nicht nur zahlreiche militante Rechtsextreme, sondern befinden sich mit der Kneipe "Zum Henker" und dem Klamottenladen "Hexogen" auch bundesweit unter Neonazis bekannte Treffpunkte. Neben dem "Henker" hatte die Polizei einen Wasserwerfer geparkt, zahlreiche Gebäude waren durch Einsatzwagen und behelmte Beamte hermetisch geschützt.

An der Demonstrationen beteiligten sich neben Antifa-Gruppen, der Linkspartei und Anwohner-Initiativen auch die Jusos. Mitglieder der SPD-Jugend waren in den vergangenen Monaten vor allem in Treptow und Neukölln immer wieder von Neonazis angegriffen worden.

In der Brückenstraße versammelten sich ein Dutzend Rechtsextreme in ihren Wohnungen. Vom Balkon ließ es sich auch der Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke nicht nehmen die linken Demonstranten zu filmen. Immer wieder schossen Neonazis entlang der Route gezielt Bilder von einzelnen Teilnehmern.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Wegen des Verdachtes, gegen das Vermummungsverbot verstoßen zu haben, wurden fünf Demonstranten vorläufig in Gewahrsam genommen. Die Stimmung blieb bis zum Ende der Demonstration friedlich. Am Spreeufer in Schöneweide ist am Abend ein Konzert geplant.

Am 1. Mai selbst ruft die NPD zu einer Demonstration durch den Kiez auf. Erwartet werden bis zu 500 Rechtsextreme. Ein Bündnis aus Politik, Gewerkschaften und Künstlern kündigte an, den NPD-Aufzug durch Sitzblockaden zu behindern - dies hatte 2010 in Pankow einen Neonazi-Marsch verhindert. Zu den Gegendemonstrationen wird auch bundespolitische Prominenz erwartet, darunter Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse (SPD) und Petra Pau (Linke). Auch die Gewerkschaften mobilisieren nach Schöneweide. Von der traditionellen Gewerkschaftsdemonstration in Mitte soll am Mittag des 1. Mai ein Shuttlebus nach Treptow fahren.

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