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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Häftling entwischt im Zoo-Aquarium: 36-Jähriger nutzte Treffen mit seiner Frau zur Flucht

Nach der Flucht eines 36-jährigen Häftlings im Zoo-Aquarium stellt sich heraus: Der Mann war mit seiner Frau verabredet und entkam im Gedränge.

Zwei Tage nach der Flucht eines 36-jährigen Häftlings bei einem Besuch im Zoo-Aquarium ist die Polizei weiter auf der Suche nach dem Flüchtigen. Offenbar machte sich der Mann ein Treffen mit seiner Frau zunutze, um seinen Bewachern zu entwischen. Er ist schon einmal erfolgreich getürmt: 2006 entkam er im Kriminalgericht Moabit in der Pause einer Gerichtsverhandlung durch ein unvergittertes Toilettenfenster.

Der Mann war laut Senatsjustizverwaltung am Dienstag gegen 16 Uhr in Begleitung von zwei unbewaffneten Vollzugsbeamten in Zivil ins Zoo-Aquarium gegangen. Dort war der wegen räuberischer Erpressung zu acht Jahren Haft Verurteilte mit seiner Partnerin verabredet. Seit August 2009 ist er in Haft. Der Ausgang gehörte zur ersten Stufe einer Vollzugslockerung im Rahmen der Resozialisierung.

„Es gab ein leichtes Gedränge mit anderen Besuchern, die Situation war kurzfristig unübersichtlich“, schilderte eine Justizsprecherin den Hergang. Unklar ist, ob die Flucht geplant war oder der Häftling eine günstige Gelegenheit ausnutzte, um zu entkommen. Eine erste „Ausführung“ des 36-Jährigen im Mai – damals mit bewaffneter und uniformierter Begleitung – war offenbar ohne Probleme verlaufen. Deshalb sei entschieden worden, den Kriminellen beim nächsten Mal nur durch unbewaffnete Vollzugsbeamte begleiten zu lassen. „Es liegt nahe, dass es dabei zu einer Fehleinschätzung kam. Wir nehmen den Vorfall zum Anlass, um die Modalitäten der begleiteten Ausführung zu prüfen.“Timo Kather

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