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Berlin: 4. April 1981

Vor 25 Jahren berichteten wir über die Sprachprobleme türkischer Schüler

Weil die türkischen Schüler einer 7. Klasse an der Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg größtenteils Analphabeten seien, weigerte sich ihre Deutschlehrerin vier Wochen lang, ihnen Unterricht zu geben. Zuvor hatten die Lehrer der Schüler dem Bezirksamt mehrmals vergeblich empfohlen, Türkisch als Unterrichtssprache zuzulassen. Inzwischen wurde die Klasse in die Hans-Sachs-Schule am Mehringdamm ausgelagert, wo der Konrektor Deutsch lehrt. Die Lehrerin muß teilweise an einer anderen Schule unterrichten und Gehaltsabzüge hinnehmen. Ohne Vorlage seien viele Schüler nicht in der Lage gewesen, Buchstaben zu schreiben. Auch das Lesen habe Schwierigkeiten bereitet, oftmals sei nur geraten worden. Daher habe sie es unverantwortlich gefunden, erklärte die Lehrerin, den Schülern eine Sprache beizubringen, die sie sowieso nicht verstünden.

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