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Berlin: Abendroben am Nachmittag

„Parsifal“-Premiere mit zahlreicher Prominenz

Dunkle Anzüge und elegante Kleider sind für eine Nachmittagsvorstellung eher ungewöhnlich. Es sei denn, es handelt sich um eine Opernpremiere. Steht obendrein Wagner auf dem Programm, erklären sich die Roben von selbst. Schließlich dauert der „Parsifal“ so seine fünf Stunden. Auch dann, wenn wie am Samstag in der Staatsoper ein Mann Regie geführt hat, der sonst eher mit Spielfilmlängen zu tun hat: Bernd Eichinger . Seinetwegen sind die Schauspielerinnen Katja Flint und Iris Berben zur Premiere gekommen. „Ich bin kein OpernKenner, aber ich liebe klassische Musik. Ich habe mich natürlich noch mal informiert, worum es genau geht“, verrät Katja Flint. Vor der Dauer der Aufführung habe sie keine Angst, es gebe ja zwei Pausen. Auch Iris Berben nimmt die Wagner-Stunden locker, freut sich aufs Zurücklehnen in den Polstern.

Eher der Musik wegen ist Regisseur Oskar Roehler da: „Ich bin ein absoluter Wagner-Fan. Ich würde mich nicht an eine Inszenierung wagen, davor habe ich einen Heidenrespekt. Allerdings war ich erst einmal in der Oper, ich höre sie eher zu Hause.“ Kenner der Materie ist auch sein Kollege Oliver Hirschbiegel („Der Untergang“): „Ich lasse mich jetzt überraschen. Den Parsifal kenne ich nicht, sonst aber alles von Wagner.“ Den Parsifal ganz und gar nicht erwarten konnte offenbar der Schauspieler Michael Gwisdek. Er war als einer der Ersten erschienen. Er hatte einen langen Tag hinter sich: „Ich arbeite seit sechs Uhr morgens. Deshalb war ich noch in der Apotheke und habe nach etwas für fünf Stunden Parsifal gefragt“, sagt er. Da habe man ihm drei Päckchen gegeben. „Was drin ist, weiß ich nicht. Aber es wird mich wohl wachhalten.“

Nach dem ersten Akt gab es großen Applaus für die Sänger und das Orchester, das Daniel Barenboim dirigierte. patz

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