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Berlin: Ärzte-Streik: Weitere Aktionen angekündigt

Der Streik der Berliner Ärzte ist vorbei. Doch der nächste steht bevor.

Der Streik der Berliner Ärzte ist vorbei. Doch der nächste steht bevor. Aktionstage im Mai und eine weitere Aktionswoche im Oktober kündigten Ärztevertreter gestern für den Fall an, dass ihre Forderungen, Budgets abzuschaffen und die Honorare für niedergelassene Ärzte in Ost und West anzugleichen, nicht erfüllt werden. "Einen richtigen Streik, der wehtut, behalten wir uns noch vor", sagte der Sprecher des Facharztvereinigung, Augenarzt Friedrich Kruse.

Fünf Tage geschlossen hatten Fachärzte, vor allem Augenärzte und Urologen, in "ärmeren" Innenstadtbezirken wie Kreuzberg oder Neukölln und in den Ostbezirken. Die mangelnde Solidarität der besser verdienenden Kollegen sei enttäuschend, sagte Angelika Prehn, Vize-Vorstandsvorsitzende der KV. "Einen durchschlagenden Erfolg" könnten protestierende Ärzte nur erzielen, wenn es zu Engpässen käme. Aber so weit habe man noch nicht gehen wollen. "Wir wollten Aktionen mit einem Sympathiecharakter machen", sagte auch Anton Rouwen vom Aktionsrat der Kassenärzte.

Die Situation vieler Kassenärzte in Berlin sei dramatisch, sagte Angelika Prehn von der KV. Rund ein Drittel der Kollegen verdiene mit ihren Praxen keinen Pfennig oder mache sogar Schulden.Es gebe aber auch Kollegen, die monatlich 8000 bis 20 000 Mark aus der Praxis ziehen. Mit radikaleren Streiks drohen die Ärzte, falls Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) keine Verbesserungen durchsetzen kann.

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