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Das Maritim-Hotel in Berlin-Mitte.

© IMAGO/Schöning

Trotz Höcke-Hausverbot: AfD hält Kongress im Berliner Maritim-Hotel ab

Eigentlich will die Hotelkette ihre Räume nicht mehr an die AfD vermieten. Der Kongress am Samstag wird trotzdem stattfinden. Linke Bündnisse haben Demonstrationen angekündigt.

Von Laura Hofmann

Die AfD-Fraktionen in den zehn Landtagen laden an diesem Sonnabend zu einem Extremismus-Kongress nach Berlin. Die Veranstaltung wird im Maritim-Hotel in Tiergarten stattfinden. Dabei hatte die Hotelkette noch am 14. Februar in einer Pressemitteilung angekündigt, sie wolle „gegenwärtig keine weiteren Räumlichkeiten an die AfD vergeben“.

Wegen massiver Proteste gegen den Ende April im Kölner Maritim-Hotel stattfindenden AfD-Parteitag hatte das Unternehmen sich genötigt gefühlt, „sich deutlich von der aktuellen politischen Ausrichtung und Gesinnung der AfD zu distanzieren“. Nach der umstrittenen Rede des thüringischen AfD-Landeschefs Björn Höcke, der in Dresden eine „180-Grad-Wende“ in der deutschen Erinnerungskultur um den Holocaust gefordert hatte, erhielt dieser am 10. Februar ein Hausverbot in Maritim-Hotels.

Linke Gruppen planen Protestdemos

Der Bundesparteitag der AfD wird dennoch im Maritim in Köln stattfinden – allerdings wohl ohne Höcke. Der Vertrag für die Veranstaltung sei bereits im Frühjahr 2016 geschlossen worden, teilte das Unternehmen mit. Diesen Grund nennt die Hotel-Gruppe jetzt auch für den AfD-Kongress in ihrem Berliner Haus: „Die Räumlichkeiten wurden bereits vor längerer Zeit gebucht“, hieß es.

Das Antifaschistische Aktionsbündnis „Köln gegen Rechts“ hat für Sonnabend zu einem bundesweiten Aktionstag gegen die Geschäftspolitik von Maritim aufgerufen. An Demonstrationen vor dem Hotel in Tiergarten wollen sich auch linke Berliner Gruppen beteiligen. Sie riefen zu Protestaktionen auf.

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