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Berlin: After Popkomm

Und, haben Sie den Popkomm-Overkill gut überstanden? Steht Ihnen überhaupt noch der Sinn nach Ausgehen?

Und, haben Sie den Popkomm-Overkill gut überstanden? Steht Ihnen überhaupt noch der Sinn nach Ausgehen? Ich muss mich jedenfalls erst mal erholen. Ich werde alle Semestereröffnungspartys links liegen lassen und mir lieber einen gaumenschmeichelnd-entspannenden White Russian im Eschloraque gönnen. Den habe ich letzten Samstag probiert, als das Haus Schwarzenberg, in dem sich der kleine Club Eschloraque befindet, unter dem Motto „Haus Schwarzenberg bleibt“ ein Hoffest feierte.

Bei der letzten Zwangsversteigerung Ende Juli hatten die WBM und die Stiftung Deutsche Klassenlotterie den Zuschlag für die letzte unsanierte Immobilie am Hackeschen Markt erhalten. Dank der umtriebigen Kampagne des Haus Schwarzenberg fand sich kein privater Investor, nun ist der Erhalt des alternativen Kulturzentrums gesichert. Das Haus Schwarzenberg und die ansässigen Initiativen und Künstler bedankten sich mit einem Fest bei ihren Unterstützern. Künstler wie die Retro-Trash-Band „Fuzzy Love“ und DJ Barbara Hallama gestalteten das Programm.

Das beste Konzert, das ich der vergangenen Woche gesehen habe, hatte übrigens nichts mit der Popkomm zu tun. Es fand in der Volksbühne statt. Seit der ehemalige Spex-Redakteur Christoph Gurk hier das musikalische Programm gestaltet, finden dort regelmäßig und unspektakulär großartige Pop-Konzerte statt, am Sonntagabend spielte neben „Britta“ die Berliner Band „Mutter“. „Mutter“ sind immer super, aber man weiß vorher nie genau, welche Interpretation des eigenen Werks sie diesmal abliefern. Mit neuem Gitarristen und kleiner Klangfarben-Veränderung lag diesmal der Schwerpunkt auf härteren, schwereren Grooves. Das nächste Mal spielt „Mutter“ am 23. Oktober auf dem Chansonfest im BKA-Theater, und Sie sollten unbedingt hingehen.

Falls Sie aber doch schon wieder etwas unternehmen möchten und dazu auch noch „richtig“: Im Tresor feiert heute das Kanzleramt-Label seinen 113. Release. Alexander Kowalski, die eine Hälfte des Produzententeams „Double X“ wird das Album „A:Live“ vorstellen, das bedeutet moderner, groovender Techno. Tanzen ist ein Muss, gehen Sie also nur hin, wenn Sie sich auf der Popkomm noch nicht verausgabt haben.

Täglich ab 22 Uhr „Eschloraque Rümschrümp“ im Haus Schwarzenberg, Rosenthaler Straße 39, Mitte. Heute ab 23 Uhr „Bonito House Club“, Alexander Kowalski live, Sender Berlin DJ Team u.a., Tresor/ Globus, Leipziger Str. 126 a, Mitte.

Christine Lang

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