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Berlin: Alles bereit für die kleine WM

Am Kreuzberger Mariannenplatz wurde das Bolzplatz-Stadion für die Straßenfußballer eröffnet

Der Ball liegt zwischen Leikis Schulterblättern, mit einem Ruck katapultiert der Norweger ihn in die Luft, fängt ihn zwischen Schulter und Kinn und stupst ihn schließlich auf seine blonden Rastalocken. Da bleibt der Ball dann erstmal eine Weile. Leiki spielt bei der Straßenfußball-WM für Norwegen, gestern zeigte er seine Kunststücke bei der Eröffnung des Bolzplatz-Stadions am Mariannenplatz in Kreuzberg. Am Sonntag beginnt dort das Turnier mit 22 Mannschaften aus fünf Kontinenten.

Malik Fathi, Hertha-BSC-Verteidiger, schaut fasziniert zu, was Leiki alles mit dem Ball anstellt „das kann bei uns höchstens Jo Simunic“, sagt er, „ich bin ja nicht gerade als Techniker bekannt“. Fathi ist Pate von „fx united“, einer Mannschaft aus Kreuzberg und Friedrichshain, „ich bin stolz auf dieses Projekt, in dem so viele unterschiedliche Nationen zusammen Fußball spielen“, sagte er bei der Stadioneröffnung. Fußball als Mittel zur Integration: „Das ist genau das, was wir wollen“, sagte Ingrid Simon vom Bundesjugendministerium, das die WM finanziell unterstützt hat, „durch Fußball können Kinder lernen, miteinander umzugehen und gemeinsam für etwas zu kämpfen.“

Bei der WM geht es um die „Copa Andrés Escobar“, benannt nach dem kolumbianischen Spieler, der 1994 bei der WM in den USA nach einem Eigentor ermordet wurde. Eine Spielerin des kolumbianischen Teams enthüllte gestern die Trophäe: Ein bronzener Kicker mit einem Ball in den Händen, auf dem eine Friedenstaube sitzt.

Das erste Spiel beginnt am Sonntag um 14.30 Uhr. Gespielt wird mit einem Ball, der in Pakistan unter fairen Bedingungen genäht wurde und mit dem „TransFair“-Siegel ausgezeichnet ist. „Ein besonderer Ball“, sagte Trans-Fair-Geschäftsführer Dieter Overath gestern, „für ein ganz besonderes Turnier“. ake

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