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Berlin: „Alles ist möglich“

Am 25. Februar öffnet das Kino „Kosmos“ wieder – unter anderem mit einem Musical

Am 2. März steigt in Berlin die nächste Musical-Premiere. Wer „What a Feeling“ erleben möchte, muss diesmal nach Friedrichshain. Genauer gesagt, in die Karl-Marx-Allee 131 – die Adresse des Kino „Kosmos“. In dessen Saal 6 will der 1963 in Treptow geborene Berliner Heiko Stang seine neue Karriere starten. 15 Jahre stand er als Musical-Darsteller unter anderen in „Titanic“, „Cabaret“ und „Elisabeth“ auf Theaterbühnen. Jetzt will er machen statt spielen – als Regisseur und Produzent von „What a Feeling“ und als Geschäftsführer der Theater im Kosmos GmbH.

Die jüngst von Stang angekündigte Musicalpremiere lüftete dabei schon mal ein wenig den Vorhang darüber, was künftig überhaupt die Besucher im „Kosmos“ erwartet. Mehr erfährt man am 25. Februar. Da will Olaf Ponesky, der neue Betreiber des denkmalgeschützten Kinogebäudes in der Karl-Marx-Allee endlich den Berlinern zeigen, was er aus dem Gebäude gemacht hat, das seit einem Jahr geschlossen ist.

1962 war das „Kosmos“ mit 1000 Plätzen das größte Uraufführungskino der DDR. In dem eiförmigen Kinosaal wurden DDR-Kultfilme wie „Paul und Paula“ und „Karbid und Sauerampfer“ gefeiert, aber auch die Jugendweihe unzähliger Ost-Berliner Mädchen und Jungen. Zu Zeiten von Glasnost und Perestroika wurde das Kino dann zur alljährlichen „Woche des sowjetischen Films“ zum Informationsort über alles, was neu war im Gorbatschow-Land.

Im Kino „Kosmos“ begann die neue Zeit am 18. Dezember 1996 – da eröffnete das ehemalige DDR-Renommierobjekt als erstes Multiplex-Kino Berlins. Neun unterirdische Säle und eine Tiefgarage kamen dazu – 3400 Plätze warteten auf die Kinofreunde. Und blieben in den Folgejahren immer öfter leer – zu viele Großkinos in Berlin, zu wenig Geld unter den Leuten, zu schlechte Filme, billige Konkurrenz durch DVD und Raubkopien – viele Gründe führten dazu, dass das Kino „Kosmos“ am 27. Juli 2005 seine Pforten schloss.

Am 25. Februar will sie der neue Betreiber Olaf Ponesky nun wieder öffnen. Dass er kein Kino im Sinn hat, sagte er schon im Vorjahr. Viel mehr bis heute nicht. Ein „multifunktionaler Veranstaltungsort der Hauptstadt“ soll das „Kosmos“ werden. Für Kongresse, Firmen- und Moderpräsentationen, Galas und Clubaktivitäten ebenso wie Schulungen, Ausstellungen oder private Feiern. „Alles ist möglich“, ließ der Betreiber verlauten. Da darf man gespannt sein.

Olaf Ponesky ist der ehemalige Betreiber der Großraumdisko „The New World“ in Wildau südlich von Berlin – und der Bruder von Gerald Ponesky. Der war schon zu Ost-Zeiten in der Veranstaltungsbranche und wurde nach der Wende mit dem „Gesicht“ bekannt – so hieß von 1989 bis 1998 Europas größter Modelwettbewerb. 1998 warb er auch für ein besonderes Gesicht – er organisierte Gerhard Schröders Wahlkampfauftritte im Osten. hema

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