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"Mr. President, Walls divide. Build bridges" - unter dem Motto demonstrieren am Freitag Aktivisten gegen den neuen US-Präsidenten.

© Paul Zinken/dpa

Amtseinführung des US-Präsidenten: Berliner gehen gegen Trump auf die Straße

Während Donald Trump in Washington D.C. seinen Amtseid schwört, demonstrieren Berlinerinnen und Berliner gegen den neuen US-Präsidenten.

Ein Milliardär, der gegen Minderheiten hetzt, Frauen diskreditiert, gegen die Lügenpresse schimpft und eine Mauer zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko bauen will: Jetzt wird er Präsident. Am Freitagabend wird Donald Trump auf den Stufen des Kapitols als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Dagegen demonstrieren Menschen in den Vereinigten Staaten schon seit Tagen. Am Tag seiner Amtseinführung wollen auch in Berlin tausende Menschen auf die Straße gehen, um ein Zeichen zu setzen: gegen Trump.

"Wir wollen Solidarität zeigen mit denen, die in den USA demonstrieren", sagt Ann Wertheimer, Vorsitzende von American Voices Abroad Berlin, einem Zusammenschluss US-amerikanischer Bürger im Ausland. Die Deutsch-Amerikanerin lebt seit 1971 in Berlin, hat die Wahl Trumps in den USA mit Sorge verfolgt. "Ich war geschockt. Alles, was der Mann in der Welt macht, ist aggressiv", sagt sie. Die 72-jährige pensionierte Lehrerin hält es für wichtig, ein Zeichen zu setzen, bevor Trump allzu viel kaputt mache. "Wir können nicht abwarten und schauen, was passiert", sagt Wertheimer. "Das hier ist unser Weg, gehört zu werden." Insgesamt leben laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg rund 17.000 US-Amerikaner in Berlin.

2500 Demonstranten bei Polizei gemeldet

In Berlin sind am Freitag mehrere Demonstrationen geplant. Bis 12 Uhr kamen Greenpeace-Aktivisten an der Bernauer Straße zusammen, danach demonstrierten acht Demonstranten an der Oberbaumbrücke: "Brücken bauen, statt Mauern", lautete hier das Motto.

Ann Wertheimer wird am wohl größten Protest der Hauptstadt teilnehmen: „Nein zum globalen Trumpismus: Zeit zu Handeln!“ heißt es um 17 Uhr vor dem AfD Büro in der Schillstraße. Von dort aus werden laut Polizei rund 2500 Demonstranten bis zur US-amerikanischen Botschaft am Pariser Platz laufen. Veranstaltet wird der Zug von der Initiative "The Coalition", einem Zusammenschluss aus in Berlin lebenden Deutschen und US-Amerikanern, die, wie sie sagen, gegen den "Trumpismus und andere von Hass getriebene politische Strömungen" kämpfen wollen, bevor sie "irreparable Schäden anrichten.".

Aufruf gegen alle rechten Parteien

"Wir gehen in Berlin auf die Straße, um die Welt daran zu erinnern, dass der Bau von Mauern nicht hilft", sagt Mitorganisatorin Kathleen Brown von den Linken. Kristine Karch, vom internationalen Netzwerk "No to war. No to Nato", sagt: "Wer den Frieden will und ein Ende der Gewalt und Kriege, muss gegen Trump demonstrieren." "Trump liebt das Rampenlicht. Unsere Demo ist eine Möglichkeit, das Licht zu splitten und auf einen anderen Punkt zu lenken", ergänzt Wertheimer.

Allein gegen Trump soll sich die Demonstration am Abend nicht richten. "Das ist gegen alle rechten Parteien", sagt Ann Wertheimer. Gegen die AfD, gegen den französischen Front National und gegen die niederländische Partei für die Freiheit. Gegen Rassismus, Fremdenhass, Frauenfeindlichkeit und Homophobie. Das sei der Grund, warum die Demonstranten ihre Stimme erheben.

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