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Update

Angebote und Arbeitskämpfe: Kein Streik in Berlin - aber in anderen Bundesländern

Während in anderen Bundesländern die Warnstreiks heute weitergehen, ist die Gefahr weiterer Ausstände auf Berlins Flughäfen vorerst gebannt. Kurz vor Torschluss hat Bodendienstleister Globeground ein Angebot vorgelegt.

Mit Aktionen in Teilen Baden-Württembergs sowie in Niedersachsen und Bremen geht am heutigen Freitag die Warnstreikwoche im öffentlichen Dienst zu Ende. Die Gewerkschaft Verdi wollte damit Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen für die rund zwei Millionen Beschäftigen bei Bund und Kommunen ausüben. In Göttingen soll der Nahverkehr den ganzen Tag lahmgelegt werden. Außerdem werden etliche Kitas und Behörden geschlossen sein. In anderen niedersächsischen Städten streikt die Müllabfuhr, auch viele Sparkassen werden nach Verdi-Angaben nicht aufmachen.

In Baden-Württemberg trifft es vor allem die Eltern in Tübingen und Reutlingen. Dort hat Verdi die Beschäftigten der Kindertagesstätten und der Schulkindbetreuung aufgerufen, den ganzen Tag die Arbeit niederzulegen.

Am Donnerstag nahmen nach Gewerkschaftsangaben über 30.000 Beschäftigte an den Warnstreiks teil. Schwerpunkte waren Bayern und Niedersachsen. In Hannover stand der Nahverkehr fast komplett still. In Berlin wurden nur kurzzeitig die Bäderbetriebe bestreikt. In Brandenburg aber gab es im Laufe der Woche größere Ausstände. Verdi fordert 6,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen werden am kommenden Montag in Potsdam fortgesetzt.

Die Gefahr weiterer Warnstreiks auf Berlins Flughäfen ist unterdessen vorerst gebannt. Kurz vor Torschluss hat der Bodendienstleister Globeground seinen rund 1500 Beschäftigten am Donnerstagabend ein neues Angebot unterbreitet. Die Gewerkschaft Verdi hatte zuvor im Tarifstreit den Arbeitgebern ein Ultimatum bis Mitternacht gestellt. Falls Globeground bis dahin nicht reagiere, drohten weitere Warnstreiks. hieß es.

Nun bietet Globeground eine effektive Lohnverbesserung von 1,9 Prozent an, zusätzlich zum bereits gezahlten Inflationsausgleich von 2,3 Prozent. Außerdem ist Globeground bereit, zeitnahe Verhandlungen zu einem Flächentarifvertrag zu beginnen. Verdi will das Angebot wie verlautet am Freitag prüfen und danach über weitere Schritte entscheiden.

Die Gewerkschaft hatte vier Prozent mehr Lohn gefordert. Viele ihrer Mitglieder bekommen für ihre Dienste auf dem Rollfeld oder beim Gepäck monatlich weniger als 2000 Euro brutto. Die angedrohten Warnstreiks wollte Verdi nur kurzfristig ankündigen, damit kein Ersatzpersonal gestellt werden kann.

Unabhängig davon streikten am Donnerstag in der Region rund 1000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst; in Berlin waren 30 Beschäftigte der Bäder und 50 Mitarbeiter des Bundesinstituts für Risikobewertung beteiligt. Warnstreiks gab es auch in Potsdam, Cottbus und Brandenburg an der Havel. Anlass ist die bundesweite Tarifrunde für die Mitarbeiter von Bund und Kommunen. (mit dapd/dpa)

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