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Berlin: Anklage nach Tod im Operationssaal

Ärzte sollen bei Baby falsche Narkose angewendet haben

Zwei Ärzte müssen sich seit gestern wegen fahrlässiger Tötung eines knapp drei Monate alten Babys durch eine nach Ansicht der Staatsanwaltschaft falsche Narkose bei einer Operation vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Obwohl es während des Eingriffs zu einem kritischen Zustand des Kindes kam, sollen die beiden Angeklagten die Operation wegen eines Nabel und Leistenbruchs nicht abgebrochen haben.

Laut Anklage wurde das kleine Mädchen, dessen Zustand sich verschlechtert hatte, erst mit fünfstündiger Verzögerung von der ambulanten Praxis in Spandau ins Krankenhaus gebracht. Fünf Tage nach der Operation im Januar 1999 verstarb das Kind. Der damalige Operateur und die Narkoseärztin verweigerten zu Beginn des Prozesses gestern die Aussage. Die Eltern des Kindes sind bis heute in psychologischer Behandlung. Die 37-jährige Mutter sagte, die Operation sei als „Routineeingriff“ bezeichnet worden. Die kleine Maike, wie auch seine Zwillingsschwester, sei bei der Geburt kerngesund gewesen.

Mit Hilfe von insgesamt vier Gutachtern will das Gericht die Frage nach einer strafrechtlichen Schuld der Angeklagten klären. Der Prozess wird fortgesetzt; wann es zu einem Urteil kommen wird, ist derzeit ungewiss. K.G.

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