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Berlin: Anschein der Nazipropaganda: Horst Wessel tritt in den Hintergrund

Die umstrittene Informationstafel über die Geschichte Friedrichshains während der Nazi-Zeit wird überarbeitet. Darauf einigte sich der Förderverein Karl-Marx-Allee mit Baustadtrat Franz Schulz (Bündnis 90 / Grüne).

Die umstrittene Informationstafel über die Geschichte Friedrichshains während der Nazi-Zeit wird überarbeitet. Darauf einigte sich der Förderverein Karl-Marx-Allee mit Baustadtrat Franz Schulz (Bündnis 90 / Grüne). Die Informationen über den 1930 getöteten SA-Sturmführer Horst Wessel seien falsch, und die grafische Darstellung könne den Anschein seiner Verherrlichung hervorrufen, lautete die Kritik des Vereins. Er ließ das Streitobjekt, das zum neuen touristischen Leitsystem rund um die Karl-Marx-Allee gehört, verhüllen (wir berichteten). Es gehe nicht an, dass der Anschein der Nazipropaganda erweckt werde.

An der Überarbeitung der Tafel soll jetzt auch der Verein beteiligt werden. So wird der neue Text stärker auf die ab 1939 rund 4000 verschleppten Juden eingehen, hieß es beim Verein. Sie waren auf der ursprünglichen Fassung nur am Rande erwähnt. Auch an Antifaschisten, die von Nazis ermordet wurden, wird erinnert. Zudem soll Wessel auf der neuen Tafel nicht mehr im Mittelpunkt stehen, die Informationen nochmals von Historikern geprüft werden. Die Neufassung soll den Bezirksverordneten und dem Kulturausschuss vorgelegt werden. In dieser Woche soll der Entwurf fertig sein.

bks

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