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Berlin: Anschlag auf Synagoge: Sieben Synagogen - Berlins jüdische Gemeinde gibt es seit 1671

In Berlin gibt es sieben Synagogen. Die Jüdische Gemeinde führt den Beginn ihrer Existenz auf das Jahr 1671 zurück.

In Berlin gibt es sieben Synagogen. Die Jüdische Gemeinde führt den Beginn ihrer Existenz auf das Jahr 1671 zurück. Damals gewährte der Kurfürst einigen aus Wien vertriebenen jüdischen Familien Aufenthaltsrecht in Brandenburg. Erste Nachweise jüdischer Namen stammen aber schon aus dem 13. Jahrhundert. Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Jüdische Gemeinde mit über 172 000 Mitgliedern die größte in Deutschland. Heute wird die Zahl der Gemeindemitglieder in Berlin mit 12 000 angegeben.

Sechs der sieben Synagogen gehören zur Mehrheitgemeinde, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Das älteste Gotteshaus liegt in der Rykestraße in Prenzlauer Berg. Der Bau entstand zwischen 1902 und 1904. Die nach konservativem Ritus geführte Synagoge wurde in der Pogromnacht 1938 geschändet, aber nicht zerstört. Die Instandsetzung des Gebäudes erfolgte 1953.

Die Synagoge in der Pestalozzistraße in Charlottenburg wurde1911/12 in der Stilform des deutschen Mittelalters errichtet. Sie ist ein roter Backsteinbau, der 1947 nach der Renovierung wieder eingeweiht werden konnte.

Die Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg, auf die am Freitag ein Anschlag verübt wurde, war 1916 fertig gestellt worden. Von ihr steht nur noch der Seitenflügel.

Die Synagoge an der Joachimstaler Straße in Charlottenburg ist die orthodoxe Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Hinzu kommt die liberale Synagoge im Seniorenheim der Jüdischen Gemeinde in Charlottenburg. Sie wurde 1981 ihrer Bestimmung übergeben. Als sechste Einrichtung der Gemeinde wird die Synagoge in der Oranienburger Straße in Mitte angeführt. Die Gottesdienste werden im dritten Stock abgehalten.

Das siebente Gotteshaus gehört der israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel, die 1885 gegründet und später von den Nazis ausgelöscht wurde. Erst 1989 nahm sie offiziell ihre Arbeit wieder auf. Das Haus der orthodoxen Minderheitsgemeinde mit rund 1000 Mitgliedern liegt in der Tucholskystraße in Mitte. Der Ausbau des in der Nazizeit zerstörten Gebäudes ist noch nicht abgeschlossen.

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