zum Hauptinhalt

Berlin: Anschlag auf Synagoge: Verhöhnt, zerstört, geschändet - Eine unvollständige Chronik der Gewalt gegen jüdische Kultur

Im vergangenen Jahr zählte Innensenator Eckart Werthebach (CDU) 437 rechtsextremistische Straftaten in Berlin, davon 90 mit antisemitischem Hintergrund.Eine Chronologie der Gewalt gegen die jüdische Kultur Berlins in den vergangenen Jahren24.

Im vergangenen Jahr zählte Innensenator Eckart Werthebach (CDU) 437 rechtsextremistische Straftaten in Berlin, davon 90 mit antisemitischem Hintergrund.

Eine Chronologie der Gewalt gegen die jüdische Kultur Berlins in den vergangenen Jahren

24. Oktober 1993: Bei einem Steinwurf auf die Synagoge am Fraenkelufer wird der wohnungslose Uwe B. von einer Überwachungskamera aufgenommen. 14 Mal hat der 40-Jährige in den Monaten zuvor Fensterscheiben an der Kreuzberger Synagoge eingeworfen. In einem Strafverfahren werden ihm später 56 Anschläge auf Gotteshäuser nachgewiesen.

20. / 21. September 1994: Unbekannte Täter schänden den Friedhof der Jüdischen Gemeinde Addas Jisroel in Weißensee. Sie werfen Grabsteine um und beschmieren Grabumfriedungen mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen.

3. / 4. Oktober 1994: Auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg stoßen Unbekannte in der Nacht 19 Grabsteine um.

16. / 17. September 1997: Auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg werden in der Nacht 28 Grabsteine umgestoßen und teilweise zerstört.

27. / 28. Oktober 1997: Auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee werden drei Grabsteine von Toten umgestürzt, die während des Zweiten Weltkriegs begraben wurden.

30. Dezember 1997: Unbekannte Täter verüben einen Anschlag auf den Gedenkstein der Jüdischen Gemeinde an der Großen Hamburger Straße in Mitte und zerstören dabei eine Bronzeplatte. Ende Februar und Anfang Mai des darauffolgenden Jahres wird diese jüdische Gedenkstätte erneut beschädigt.

28. Oktober 1998: Unbekannte treiben ein Ferkel mit aufgemaltem Davidstern und dem Namen des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, über den Alexanderplatz.

19. Dezember 1998: Auf dem Jüdischen Friedhof an der Heerstraße verüben Unbekannte einen Bombenanschlag auf die Grabstätte des langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinz Galinski. Der Sprengsatz zerstört die 1,5 mal 1,5 Meter große Grabplatte.

31. August 1999: Bei einem Brandanschlag auf die Jugendgeschichtswerkstatt des Vereins "Miphgasch" (Hebräisch für Begegnung) wird ein ausrangierter S-Bahn-Waggon am Anhalter Bahnhof völlig zerstört. In dem Waggon hatten Jugendliche eine Ausstellung mit dem Titel "Für Juden verboten" über die Ausgrenzung von Juden während der Zeit des Nationalsozialismus gezeigt.

2. / 3. Oktober 1999: Auf dem Jüdischen Friedhof an der Herbert-Baum-Straße in Weißensee stürzen Unbekannte 103 Grabsteine um, 15 davon werden komplett zerstört. Es ist die schwerste Schändung eines Jüdischen Friedhofs in Berlin seit zehn Jahren.

4. Oktober 1999: Am Denkmal für die deportierten Berliner Juden an der Putlitzbrücke in Moabit entdeckt die Polizei Hakenkreuzschmierereien. Das Denkmal ist bereits zum wiederholten Male Ziel eines rechtsextremistischen Anschlags geworden. Anfang der 90er Jahre hatten unbekannte Täter Schweineköpfe an der Gedenkstätte abgelegt.

19. / 20. November 1999: Nach mehreren Drohanrufen zerstören unbekannte Täter 150 Grabmäler auf dem Betriebsgelände eines Steinmetzen in Weißensee, der unentgeltlich beim Wiederaufrichten von Grabsteinen auf dem geschändeten Jüdischen Friedhof an der Herbert-Baum-Straße geholfen hatte. Es entsteht Sachschaden in Höhe von 80 000 Mark.

20. Juni 2000: Unbekannte ritzen Hakenkreuze in das Denkmal für deportierte Berliner Juden an der Putlitzbrücke in Moabit.

30. September 2000: Zwei unbekleidete Männer stören in der Synagoge in der Rykestraße in Prenzlauer Berg das jüdische Neujahrsfest. wie

Im vergangenen Jahr zählte Innensenator Eckar

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false