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Berlin: Arbeitssicherheit: Weniger Unfälle in Berlin

Die Zahl der Arbeitsunfälle in Berlin ist rückläufig. Von 1997 bis 1999 sei sie von 49 700 auf 43 000 gesunken, berichtete Schöttler gestern im Arbeitsausschuss des Abgeordnetenhauses.

Die Zahl der Arbeitsunfälle in Berlin ist rückläufig. Von 1997 bis 1999 sei sie von 49 700 auf 43 000 gesunken, berichtete Schöttler gestern im Arbeitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Der überwiegende Teil der schweren Vorfälle ereigne sich auf Baustellen, meist aufgrund fehlender Absturzsicherungen und ungesicherter Verkehrswege. Nach Angaben der Senatorin sind rund 35 Prozent der Unfälle auf Planungsfehler zurückzuführen, 28 Prozent auf mangelnde Organisation und 37 Prozent auf fehlerhafte Bauausführung.

Das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LAGetSi) hat für das Jahr 1997 genau 22 tödliche Unfälle registriert, von denen sich 19 beim Bau ereigneten. Im vergangenen Jahr habe es nur neun tödliche Vorfälle gegeben, davon sechs auf dem Bau. LAGetSi-Sprecher Robert Rath bestätigt den Rückgang der Unfallzahlen insgesamt. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass seit der Einführung der Baustellenverordnung im Juli 1998 ein Koordinator für Sicherheit und Gesundheitsschutz bestellt werden muss. 2600 Kontrollen des LAGetSi gab es im Jahr 2000 auf Baustellen, 200 Unfälle wurden untersucht. In 300 Fällen wurde die Baustelle vorübergehend stillgelegt, 450 Mal ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Zudem stellte das Amt aufgrund von Verstößen 31 Strafanzeigen.

Wilfried Eichhorn von der IG Bauen, Agrar, Umwelt (BAU) sieht die Unfallentwicklung trotz des Rückgangs der absoluten Zahlen kritisch. Wenn man berücksichtige, dass in den vergangenen vier Jahren die Zahl der bei Berliner Betrieben beschäftigten Bauarbeiter von 35 000 auf unter 20 000 gesunken sei, könne man nicht von einer verbesserten Situation sprechen. Zudem würden Unfälle von Schwarzarbeitern nur gemeldet, wenn es sich nicht vermeiden ließe. Gleichzeitig arbeiteten viele Beschäftigte aus osteuropäischen Ländern auf den Baustellen; die Verständigungsschwierigkeiten führten zu Problemen bei der Sicherheit. Die Gewerkschaft plant deshalb auch in Hinblick auf die EU-Osterweiterung, eine Informationsstelle für Arbeitnehmer unter anderem aus Polen, Tschechien, Slowenien und Ungarn einzurichten. Im Ausschuss wies Hans Joachim Rosenwald von der Fachgemeinschaft Bau darauf hin, dass vor einigen Jahren das Bemühen, ein mehrsprachiges Merkblatt über die Sicherheitserfordernisse herauszugeben, von der Bauverwaltung abgeschmettert worden sei. Seitdem sei nichts mehr passiert.

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