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Asylbewerber: Notaufnahmelager Marienfelde wieder für Flüchtlinge geöffnet

In den vergangenen Wochen sind so viele Asylbewerber nach Berlin gekommen, dass die Senatsverwaltung für Integration beschlossen hat, das Ende August geschlossene einstige Notaufnahmelager Marienfelde wieder zu öffnen.

Die ersten zehn Flüchtlinge sollten dort am Donnerstag einziehen. Der Internationale Bund, der das Heim im Auftrag des Senats betreibt, rechnet zunächst mit 60 Bewohnern, geht aber davon aus, dass die Zahl bis Februar auf 250 und bis Mitte des Jahres auf 500 steigen wird. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales hat sich die Situation in der vergangenen Woche so zugespitzt, dass man nicht mehr wusste, wo noch Flüchtlinge untergebracht werden konnten. Die Belegung Marienfeldes soll nicht endgültig sein, da die Immobile dem Bund gehört. Dieses Jahr wird Berlin insgesamt rund 2000 Flüchtlinge aufnehmen. Wegen fehlender Unterbringungsmöglichkeiten waren bereits Hostels gemietet worden.

Der Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, Ekkehard Band (SPD), zeigte sich ziemlich verärgert über die Informationspolitik des Senats. Noch am Dienstag war der zuständige Staatssekretär Rainer-Maria Fritsch in der Bezirksamtssitzung zu Gast, hatte aber weder Auskunft über die konkreten Belegungszahlen für Marienfelde gegeben noch darüber, dass die ersten Flüchtlinge schon zwei Tage später einziehen sollten. Von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Senat könne man da wohl nicht sprechen, schrieb Band am Mittwoch an Fritsch. Er will jetzt so schnell wie möglich die Einwohner Marienfeldes informieren. Sozialstadträtin Sibyll Klotz (Grüne) vermisst ein Gesamtkonzept des Senats zum Umgang mit Flüchtlingen.

Noch Mitte November hatte der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU eine Unterbringung von Flüchtlingen in Marienfelde verneint. Sigrid Kneist

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