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Berlin: Auch Potsdam schweigt Berliner Industrie beteiligt sich an Aktion

In stillem Gedenken wollen die Berliner am Sonnabend um 12 Uhr an die Opfer der Mauer erinnern, die die Stadt mehr als 28 Jahre lang gespalten hat. Ganz Berlin soll dann ruhig sein, begleitet nur vom Läuten der Kirchenglocken.

In stillem Gedenken wollen die Berliner am Sonnabend um 12 Uhr an die Opfer der Mauer erinnern, die die Stadt mehr als 28 Jahre lang gespalten hat. Ganz Berlin soll dann ruhig sein, begleitet nur vom Läuten der Kirchenglocken. Auch Potsdam will nun bei der Schweigeminute mitmachen. Dazu riefen Landtagspräsident Gunter Fritsch und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) am Mittwoch auf. „Es ist wichtig, die Erinnerung an Beton, Stacheldraht und Schießbefehl aufrechtzuerhalten“, sagte Jakobs. Für Jahrzehnte habe der Mauerbau die Unterdrückung der Menschen manifestiert.

Zur Schweigeminute rufen die Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer und die Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft unter dem Motto „Berlin steht still“ auf; unterstützt wird diese Aktion vom Tagesspiegel.

Neben Politikern, Prominenten, der BVG und der S-Bahn will auch die Industrie für einen Moment innehalten. „Der 13. August ist für die Berliner Wirtschaft ein besonderes Datum“, sagte Bernhard Schodrowski, Sprecher der Industrie- und Handelskammer (IHK). Jedem Unternehmen stehe es frei, wie es gedenke. „Die Schweigeminute wäre eine gute und angemessene Möglichkeit“, sagte Schodrowski. Auch die IHK sei vom Mauerbau betroffen gewesen und habe nach der Wende erst wieder zusammenfinden müssen. Der Energieversorger Vattenfall bittet seine Mitarbeiter, sich der Aktion anzuschließen. „Die Leiter der Berliner Kraftwerke schreiben an ihre Mitarbeiter, informieren über Hintergründe der Schweigeminute und rufen zur Teilnahme auf“, sagte ein Sprecher. Auch die Mitarbeiter in der Strom- und Wärme-Leitwarte sollten teilnehmen. „Die Teilung Berlins betraf auch die Strom- und Wärmeversorgung. Ein Moment des Innehaltens ruft uns unsere Geschichte ins Gedächtnis“, sagte der Sprecher. Auch der Konzern Osram, 1919 in Berlin gegründet, will mitmachen. „Als Unternehmen mit Berliner Wurzeln unterstützen wir diesen Aufruf“, sagte eine Sprecherin. Die Werksleitung bitte alle Mitarbeiter, eine Minute innezuhalten.

„Es ist eine gute Aktion, der Opfer zu gedenken“, heißt es auch im Pharmaunternehmen Bayer HealthCare. Da am Sonnabend weniger Leute arbeiten würden, werde es aber keine gemeinschaftliche Schweigeminute im Foyer geben, wie es nach dem Tsunami der Fall gewesen sei, sagte eine Sprecherin.

Wer nicht alleine der Opfer gedenken, sondern die Schweigeminute in Gemeinschaft erleben möchte, kann dies an der Bernauer Straße in Mitte tun. Dort findet die offizielle Gedenkfeier statt. spa

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