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Brose

© Uwe Steinert

Audiotour Nummer 4: Broses Urenkel

Christian Brose setzte sich für die Sanierung des Küsterhauses, des heutigen Brosehauses ein, in dem jetzt der "Freundeskreis der Chronik Pankow e. V." Heimatgeschichte mit Ausstellungen und Kultur publik macht.

Da steht er nun in Niederschönhausen vor dem Häuschen mit den grünen Klappläden und behütet das Erbe seines Ur-Ur-Urgroßvaters. Dazu gehört natürlich nicht nur dieses liebevoll restaurierte Küsterhaus an der Dietzgenstraße, sondern auch ein schmucker Park, der gleich am Hinterausgang beginnt. Wenn Christian Brose in der Geschichte seiner Familie fünf Generationen zurückblickt, verweist er stolz auf den Schöpfer der grünen Oase – den Berliner Kaufmann, Kunstmäzen und Förderer Niederschönhausens, Wilhelm Brose. Der liebte im 19. Jahrhundert gut 50 Jahre lang seinen Sommersitz vor den Toren Berlins mit Villa und Lustgarten. Das Herrenhaus wurde im Krieg zerstört, Park und Küsterhaus blieben, gehören heute dem Bezirk Pankow und sind für alle zugänglich.

Dass die Erinnerung an seinen Vorfahren erhalten bleibt, dafür sorgt nun der 59-jährige dreifache Urgroßenkel Christian. Schließlich war Wilhelm Brose ein exemplarischer Vertreter des liberalen Bürgertums, lud Künstler wie Carl Blechen oder Karl Friedrich Schinkel auf seinen Landsitz ein, hatte vier Kinder und erreichte bis zum Tode 1871 das für damals biblische Alter von 89 Jahren.

Als Jugendlicher wusste der Nachfahre wenig von seinem Ahnen, zumal er in West-Berlin aufwuchs. Christian Brose machte Karriere als Tänzer und Barkeeper. Doch schon in den späten Sechzigern fuhr er über die Grenze nach Pankow-Niederschönhausen und besuchte den Park. Nach der Wende fühlte sich der Enkel dann immer stärker dem Vorfahr verbunden. Er setzte sich für die Sanierung des Küsterhauses, des heutigen Brosehauses ein, in dem jetzt der „Freundeskreis der Chronik Pankow e. V.“ Heimatgeschichte mit Ausstellungen und Kultur publik macht. Christian Brose ist dessen Vorsitzender. Er hat das Gefühl, dass sich der Kreis schließt. „Wilhelm Brose lud hier zu Kultursalons ein, diese Tradition setzen wir nun fort.“Christoph Stollowsky

Brosehaus, Dietzgenstraße 42, geöffnet Mi und So, 14-17 Uhr, Tel.: 47471649, www.freundeskreis-chronik-pankow.de.

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