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Berlin: Auf den Überholspuren

Berlin und Brandenburg planen breitere Autobahnen – der Bund soll das bezahlen.

Berlin/Potsdam - Die Wünsche aus der Region sind milliardenschwer: Insgesamt 90 Straßenbauprojekte wird das Land Brandenburg als Vorschläge für den Bundesverkehrswegeplan 2015-2030 einreichen. Hinzu kommen noch die aus Berlin. Unter anderem muss nach Ansicht von Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) dringend der westliche Berliner Ring, die A 10, zwischen dem Autobahndreieck Havelland und dem Dreieck Werder sechsstreifig ausgebaut werden. Außerdem will das Land neben mehreren Ortsumgehungen an Bundesstraßen auch die A12 nach Frankfurt (Oder), die A 24 bis zum Dreieck Wittstock/Dosse sowie die A13 bis zum Dreieck Spreewald sechsstreifig ausbauen lassen.

Fünf der 90 Vorhaben sind Projekte, die Brandenburg zusammen mit Nachbarbundesländern anmelden will. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt nach Vogelsängers Angaben drei Milliarden Euro. Es sei aber bereits jetzt davon auszugehen, dass nicht alles realisiert werde, sagte der Minister. „Die geplanten zehn Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt werden mit Sicherheit nicht ausreichen, den Bedarf zu befriedigen.“ Dabei habe Brandenburg bereits – wie von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gefordert–, ein realistisches Konzept mit deutlich weniger Vorschlägen als für den vorigen Bundesverkehrswegeplan von 2003 vorgelegt, sagte Vogelsänger weiter. Von 236 Projekten, die Brandenburg für den auslaufenden Bundesverkehrswegeplan eingereicht hatte, seien gerade einmal 62 umgesetzt worden.

Vorliegen müssen die Ländervorschläge für den Straßenbau bis spätestens September. Ob Berlin dann auch einen Umbau des Autobahnkreuzes Funkturm einreicht, ist noch offen. Derzeit werde eine Machbarkeitsstudie erstellt, ob der Verkehr dadurch flüssiger und sicherer gemacht werden könne, sagte eine Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung. Unabhängig davon finden im Sommer am Dreieck Instandhaltungsarbeiten statt. Neu ist auch eine Ortsumfahrung für Malchow an der B 2. Ein alter Bekannter für den Verkehrswegeplan ist dagegen der 17. Bauabschnitt der A 100 vom Treptower Park zur Frankfurter Allee. Am Ostkreuz wird bereits ein Deckel für einen künftigen Autobahntunnel betoniert. Für den 16. Abschnitt vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park haben jetzt die Arbeiten begonnen.

Bei den Schienenprojekten hat Berlin neu den Ausbau des Eisenbahnkreuzes Wuhlheide sowie den Ausbau der Ostbahn für den Bundesverkehrswegeplan vorgeschlagen. Außerdem bleiben die Dresdner Bahn, die Stettiner Bahn und die Nordbahn im Programm. Bei den Wasserstraßen bleibt der – abgespeckte – Ausbau von Havel und Spree bis zum Westhafen auf der Wunschliste. mat/kt

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