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Berlin: Auf der Lauer an der Mauer

Drei Meter hoch ragen die Wände um den BND in Pullach

Susanna Tausendfreund weint dem Bundesnachrichtendienst (BND) keine Träne nach, wenn der aus Pullach wegzieht. Die frühere Landtagsabgeordnete der Grünen ist in der 9000Einwohner- Gemeinde geboren und aufgewachsen. Die 40-jährige Anwältin wohnt noch immer dort zwischen Villen und Bungalows auf dem Hochufer über der Isar, beschaulich inmitten von prächtigen alten Baumgruppen.

Eigentlich lebt es sich herrlich hier an der südlichen Stadtgrenze von München. Wäre da nur nicht die zweieinhalb Kilometer lange, bis zu drei Meter hohe und stacheldrahtbewehrte Stahlspundmauer, hinter der auf über 70 Hektar der BND als Hochsicherheitstrakt residiert. Allein dieser Anblick schon stört viele Pullacher. Deswegen hat Susanna Tausendfreund sich Anfang der 90er Jahre mit anderen Grünen-Mitgliedern mehrfach vor den Haupteingang gestellt und „Die Mauer muss weg – in Pullach auch!“, skandiert. Die Größe des BND, die ganze Geheimniskrämerei inklusive der Tarnnamen der Mitarbeiter – gegen all das hat sie mit Verbündeten aus der Gemeinde protestiert.

„Hinzu kommt das hohe Sicherheitsaufkommen. Die Polizei und die vielen BND-Schlapphüte vom Sicherheitsdienst auf den Straßen“, sagt Susanna Tausendfreund. „Fotografier-Verbot“ herrscht hier in unmittelbarer Nähe des BND. Wer sich nicht daran hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Das Gelände darf selbstverständlich nur mit Erlaubnis betreten werden, vor allem das Informationslagezentrum sei ein „absoluter Sicherheitstrakt“ – insgesamt könnten sich die Berliner also auf einiges gefasst machen, wenn der BND an die Chausseestraße zieht. tabu

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