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Berlin: Auf Eis-Matsch ins neue Jahr gerutscht

„Welcome to Germany“ wurden BVG-Fahrgäste schon am frühen Abend auf den elektronischen „Daisy“-Anzeigen in den U-Bahnhöfen begrüßt, verbunden mit der Aufforderung, zur Welcome-to-Germany-Party am Potsdamer Platz auszusteigen. Im Endspurt auf den Jahreswechsel drängelten dann aber so viele Menschen zur Festmeile, dass es aus Sicht der Polizei gefährlich eng wurde.

„Welcome to Germany“ wurden BVG-Fahrgäste schon am frühen Abend auf den elektronischen „Daisy“-Anzeigen in den U-Bahnhöfen begrüßt, verbunden mit der Aufforderung, zur Welcome-to-Germany-Party am Potsdamer Platz auszusteigen. Im Endspurt auf den Jahreswechsel drängelten dann aber so viele Menschen zur Festmeile, dass es aus Sicht der Polizei gefährlich eng wurde. Eine halbe Stunde vor Mitternacht ließ sie den U-Bahnhof Potsdamer Platz der Linie U2 schließen, die Züge mussten bis 0.40 Uhr durchfahren und hielten am Mendelssohn-Bartholdy-Park oder an der Mohrenstraße. Ansonsten gab es bei BVG und S-Bahn keine unangenehmen Überraschungen.

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Dialog eines Rentnerpärchens in einer U-Bahn am frühen Abend: „Kannst du dir vorstellen, dass da eine Million Menschen hinkommen?“ „Ne – bei dem Wetter nicht.“ Vielleicht wären wirklich weniger gekommen, wenn sie gewusst hätten, dass sie am Brandenburger Tor im knöcheltiefen Matsch herumstiefeln müssen. Nur auf der Straße des 17. Juni waren die Fahrbahnen zwischen den Buden halbwegs geräumt, direkt vor der Hauptbühne lag alles voll Schnee, der nach Mitternacht zu riesigen Seen schmolz.

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Das neue Jahr begann in Kreuzberg im Dunkeln: In rund 1500 Wohnungen zwischen Zossener Straße und Erkelenzdamm fiel Punkt 0.43 Uhr die Stromversorgung aus. Keine Tanzmusik mehr, schwarze TV-Schirme. Stattdessen Kerzenromantik – und mancher erfüllte den ersten guten Vorsatz fürs neue Jahr und ging etwas früher ins Bett. Der Grund war laut Vattenfall ein Kurzschluss in einem defekten Erdkabel zwischen zwei Netzstationen. Um 2 Uhr gingen die Lichter wieder an.

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In den Rettungsstellen der Krankenhäuser mussten sich die Ärzte in der Silvesternacht vor allem mit verletzten Händen beschäftigen – offenbar fällt es manchen Menschen schwer, die Böller zur rechten Zeit loszulassen. Und so kamen sie mit den Detonationsfolgen wie Verbrennungen. Und dann natürlich der Alkohol: Stürze aus Trunkenheit waren in dieser Nacht offenbar eher die Regel als die Ausnahme. „Wir hatten richtig gut zu tun“, sagen Rettungsmediziner.

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„Ausverkauft“ hieß es in vielen Berliner Bäckereien am Silvestervormittag, wenn man nach Pfannkuchen fragte. Dann musste man sich auf die Suche machen. Wer Glück hatte, fand dann doch welche: fein säuberlich geschichtet und nach Füllung sortiert. „Warum stürzen sich eigentlich alle Berliner heute auf die Pfannkuchen, wenn es das ganze Jahr über welche gibt“?, wollte ein offenbar zugereister Jüngling wissen, der die Pfannkuchen „Krapfen“ nannte. Ja, warum wohl? Tsp

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