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Berlin: Auf ins Gewühl

„Liebe“-Party mit Jungstars

Ein Film über eine Berliner Schülertragödie von 1927? Die Premiere kann man zwar überall feiern, aber am besten doch an einem Ort, durch den der Geist der Geschichte weht. Zum Beispiel in der ehemaligen Reichsbahndirektion am Schöneberger Ufer: Ein imposanter burgähnlicher Bau, innen frisch saniert. Im März 1928 versuchten dort die Gebrüder Sass vergeblich, den hauseigenen Tresor zu knacken, einen Monat vorher hatte in Moabit der Prozess zu dem Liebesdrama stattgefunden, das dem BerlinaleFilm „Was nützt die Liebe in Gedanken“ zugrunde lag. Ein idealer Partyort also, eine überschaubare Menge von Gästen vorausgesetzt. Der Überblick ging am Dienstagabend aber bald im Gedränge verloren – es sei denn, man verfügte über eine Statur wie Produzent Bernd Eichinger oder „Good bye, Lenin“-Regisseur Wolfgang Becker . Zierliche Schauspieler wie Joachim Król dagegen, Jungaktricen wie Jana Pallaske – hoffnungslos. Immerhin durfte jeder hoffen, dass unversehens ein Star an seiner Seite aus dem Gedränge auftauchen würde, Christiane Paul zum Beispiel, die einem Beteiligten am Tresen schnell ein rasches Lob – „War schön“ – für die „Liebe“ spendierte. Später tauchte noch Heike Makatsch auf, und wahrscheinlich gab es Dutzende von ganz hoffnungsvollen Jungstars – so sah mindestens die Hälfte der Anwesenden aus. Nur war es unmöglich, all die Gesichter im Gewühl auseinander zu halten. ac

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