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Berlin: Aufstocken!

wünscht sich die imposanten Bahnhofstürme zurück Mal ehrlich: Jetzt, wo am Hauptbahnhof zusammengewachsen ist, was sich wohl so gehörte, sieht das Gesamtbauwerk, nun ja, ein wenig mickrig aus. Da die aufgereckten Hälften der künftigen Büroetagen flachgelegt sind und wir das gestern auf uns wirken ließen, scheinen sie wie aufgesogen – vom Flachmaß der Stadt vereinnahmt.

wünscht sich die imposanten Bahnhofstürme zurück Mal ehrlich: Jetzt, wo am Hauptbahnhof zusammengewachsen ist, was sich wohl so gehörte, sieht das Gesamtbauwerk, nun ja, ein wenig mickrig aus. Da die aufgereckten Hälften der künftigen Büroetagen flachgelegt sind und wir das gestern auf uns wirken ließen, scheinen sie wie aufgesogen – vom Flachmaß der Stadt vereinnahmt. Da hatten wir mal den leichten Anflug eines markant-rätselhaften Hochhauses, das sich im ohnehin recht kargen Gelände wie ein Ausrufezeichen ausgab; doch dann wird der kleine Riese wieder eingeklappt, so dass über das Bahnhofsdach nun gerade mal vier Etagen ragen. Oje, möchte man fragen, die Stummel vor Augen: Hat sich der atemberaubende Aufwand vor größter Öffentlichkeit für das bescheidene Aussehen wirklich gelohnt? Andere Städte bauen ungerührt nach oben, uns stutzt die Bahn spektakulär aufs Normalmaß. Noch ragen, schwacher Trost, die Türme des zweiten Bauteils weltstädtisch in den Himmel. Wenn sie in Kürze kippen, sollte die Bahn ein weiteres Bauprojekt nicht ausschließen. Wie wäre es – ganz ohne Klappen, ohne Hängen – mit Aufstocken? Sonst sieht man schnell am Bahnhof vorbei.

Christian van Lessen

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