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Berlin: Ausbau in Tegel

Terminal C wird wenige Jahre vor der Schließung nochmals für acht Millionen Euro erweitert

Also doch. Die Flughafengesellschaft hat jetzt bestätigt, dass sie – vier Jahre vor der geplanten Schließung – den Flughafen Tegel nochmals erweitert. Für rund acht Millionen Euro soll der erst im Mai 2007 eröffnete Terminal C bis Mitte 2009 ausgebaut werden. Auch wenn der Flugbetrieb nach den derzeitigen Plänen Mitte 2012 aufgegeben werde, sei die Investition wirtschaftlich, heißt es bei der Flughafengesellschaft. Der Bauantrag ist noch nicht gestellt.

Bisher hatte die Flughafengesellschaft Ausbaupläne für Tegel stets dementiert und immer wieder erklärt, nur der Bestand solle „optimiert“ werden. Das Abstreiten der Ausbaupläne begründete Flughafensprecher Ralf Kunkel gestern damit, dass der Anbau ans Terminal C intern erst vor kurzem beschlossen worden sei. Vorher habe man mehrere Alternativen geprüft.

Der Anbau erhält vier Abfertigungspositionen. Damit solle vor allem das „zarte Pflänzchen“ Umsteigerverkehr verbessert werden, sagte Kunkel. Bisher können hier nur Passagiere zwischen Schengen-Ländern umsteigen, ohne ihr Gepäck neu aufgeben zu müssen. In Zukunft sollen Passagiere im erweiterten Terminal C auch bequem und schnell Non-Schengen-Ziele erreichen können.

Die Fluggesellschaft Air Berlin, die den neuen Terminal vorwiegend nutzt, hat hier einen kleinen Umsteigeverkehr aufgebaut. Sie bringt mit ihren Maschinen Passagiere nach Tegel, die mit der zu Air Berlin gehörenden LTU weiter nach Bangkok fliegen. Solche Zubringerflüge will Air Berlin auch für die Flüge der chinesischen Gesellschaft Hainan Airlines übernehmen, die von September an von Tegel nach Peking fliegen wird.

Die Kapazität des Flughafens werde mit dem Anbau, der an den fünf neuen Abstellflächen für Flugzeuge entsteht, nicht vergrößert, sagte Kunkel weiter. Bisher sei vorgesehen gewesen, Passagiere von den vorhandenen Anlagen mit Bussen zu den Maschinen zu bringen; in Zukunft erfolge der Ein- und Ausstieg durch den Anbau.

Viel mehr Flugverkehr kann Tegel auch nicht aufnehmen, weil es für die Maschinen am Boden bereits jetzt sehr eng ist. Die Lotsen dort arbeiteten bereits hart am Limit, kritisiert Pilot Thomas Kärger. In den vergangenen Wochen habe es bereits zwei „unkontrollierte Annäherungen“ auf dem Rollfeld gegeben.

An der Schließung von Tempelhof Ende Oktober halten der Senat und die Flughafengesellschaft aber fest. Ein Weiterbetrieb des Flughafens würde jährlich rund zehn Millionen Euro kosten, argumentieren sie. Klaus Kurpjuweit

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