Ausgebüxt und eingefangen: Äffchen von Steglitz sitzt in Quarantäne
Das Äffchen, das am Wochenende in Steglitz herumturnte, befindet sich jetzt in Quarantäne. Der Mensch könnte ihm übrigens gefährlich werden
Das Äffchen aus Steglitz sitzt jetzt in Quarantäne. Wie berichtet, wurde das Tier am Sonnabend nach einer mehrstündigen Aktion der Polizei eingefangen. Sie brachte das Weißbüscheläffchen, dessen Besitzer unbekannt blieb, ins Tierheim Falkenberg. Die Quarantäne ist notwendig, weil das ursprünglich aus Ost-Brasilien stammende Tier ein potenzieller Träger von Zoonosen ist, also von Krankheiten, die von Tier zu Mensch überspringen können – und vice versa: „Ein Herpes simplex, bei uns als Lippenherpes bekannt, könnte für das Äffchen tödlich enden“, sagt Andreas Pauly, Tierarzt und Kurator für Affen im Tierpark.
Eine Haltung sei in Berlin zwar erlaubt, aber nur mit Genehmigung vom Amtstierarzt. Dieser prüft, ob der Halter sachkundig ist. „Von allen Affen sind Krallenaffen mit am kompliziertesten zu halten“, sagt Pauly. „Einzelhaltung wäre Tierquälerei, und man kann sie nicht nur mit Obst und Gemüse ernähren“. So stünden Baumsäfte und Insekten auf dem Speiseplan. Krallenaffen, die es nicht im Laden, sondern eher bei Züchtern via Internet gibt, gehören dennoch zu den am häufigsten in Deutschland gehaltenen Primaten: „Das liegt sicherlich daran, dass sie so klein sind“, sagt Pauly. Sie erreichen höchstens 25 Zentimer.
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