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Ausgesetzt: Lichterfelder Findelkind geht es gut

UPDATE Vor einem Einfamilienhaus in Lichterfelde ist ein ausgesetzter Säugling gefunden worden. An dem Haus wurde am Dienstagabend geklingelt. Als ein Bewohner die Tür öffnete, entdeckte er das Kind. Die Mutter hinterließ einen Brief.

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Der Junge, der am Dienstagabend vor einem Reihenhaus am Stadtrand in Lichterfelde abgelegt wurde, ist wohlauf. „Das Baby war einen Tag alt als es abgelegt wurde, es ist gesund, und es geht ihm gut. Der Junge bleibt aber trotzdem erstmal im Krankenhaus“, sagte eine Polizeisprecherin. Momentan ermittle das Fachkommissariat des Landeskriminalamtes wegen Aussetzung. Hinweise auf Mutter oder Vater gab es noch nicht. Jedoch hat die Mutter neben ihrem Baby auch einen Brief hinterlassen mit der Bitte, sich um das Kind zu kümmern. Über den genauen Inhalt teilte die Polizei nichts mit. Jedoch soll er Ansatzpunkte zu Ermittlungen enthalten, so dass der für gestern Nachmittag geplante Einsatz von Spürhunden abgesagt wurde.

Im Schutz der Dunkelheit hatte am Dienstag gegen 18.30 Uhr jemand an dem Reihenhaus im Gronauer Weg geklingelt. Als der Eigentümer die Tür öffnete, lag ein in Handtücher eingewickelter Säugling vor ihm auf dem Boden. Der Mann alarmierte sofort die Feuerwehr, die das Baby in eine Klinik brachte.

„Das Kind wurde in einer sehr ruhigen Gegend gefunden“, sagte die Polizeisprecherin, „die Chance, dass Einwohner etwas beobachtet haben, ist relativ groß.“

Statistische Angaben über Findelkinder in Berlin konnte die Polizei nicht machen, insgesamt seien es nur wenige Fälle, hieß es. Ein bis zwei Babys würden im Jahr ausgesetzt, wenn man die in den Babyklappen abgelegten Kinder – etwa ein Dutzend jährlich – nicht dazu rechne. Für alle Findelkinder werden Adoptiveltern gesucht, auch wenn die leiblichen Eltern noch ein Jahr lang die Chance auf Widerruf haben, sagt Anke Otto, Jugendstadträtin in Steglitz-Zehlendorf. So sei inzwischen auch der im Januar 2007 in einer Bushaltestelle am Teltower Damm gefundene Junge, der laut beigelegtem Zettel Moritz heißt, adoptiert worden.

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