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Berlin: Ausgeweidet: Info-Box am Potsdamer Platz

Stück für Stück wird in diesen Tagen die Info-Box am Potsdamer Platz verschrottet. Wie Schlachtvieh, das man ausweidet und in verwertbare Einzelteile zerlegt, sobald es seinen sonstigen Zweck erfüllt hat.

Stück für Stück wird in diesen Tagen die Info-Box am Potsdamer Platz verschrottet. Wie Schlachtvieh, das man ausweidet und in verwertbare Einzelteile zerlegt, sobald es seinen sonstigen Zweck erfüllt hat. Die Ausstellungen im Innern des eckigen Blechbaus sind längst abgebaut, Zwischenwände und Installationen wurden in den vergangenen Wochen entfernt. Jetzt machen sich die fleißigen Altmetallverwerter an die Außenfassade des berühmten Kastens. Sie reißen die roten Blechplatten ab, entfernen Glasscheiben, zerschneiden Kabel, Rohre und Stahlträger in handliche Stücke. In drei, vier Monaten wird auf der dann kahlen Fläche wohl nichts mehr daran erinnern, dass von dieser Stelle aus einmal rund neun Millionen Menschen dem Potsdamer Platz beim Wachsen zugesehen haben. Von 1995 bis Ende 2000 strömten jährlich bis zu zwei Millionen Menschen in und auf das Stelzenhaus. Inzwischen steht der einstige Besuchermagnet anderen Bauprojekten im Wege. Acht bis zehn Millionen Mark hätte ein Ab- und Neuaufbau an anderer Stelle gekostet. Aber dem Senat war das zu teuer, interessierte Investoren gab es nicht. Also feierten die Betreiber der Box Ende vergangenen Jahres eine große Abschiedsparty, versteigerten 300 rote Blechplatten für einen guten Zweck und übergaben die Schlüssel zur Box einer Firma für Altmetallverwertung.

Boulevard Berlin: Was die Stadt bewegt...

lvt

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