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Ausstellung im DHM: Hitler ist wieder da

Das Deutsche Historische Museum wagt diese Woche einen neuen Vorstoß – mit einer brisanten Ausstellung: Stephan Wiehler über das Risiko, Hitler nach Berlin zu holen.

Frieden machen mit Hitler – das geht nicht. Aus diesem Monster wird nie ein Mann für Friedensverträge. Sechs Jahrzehnte wirkte der Naziterror nach, bevor Helge Schneider (in Dani Levys Komödie „Mein Führer“) oder Comic-Zeichner Walter Moers („Der Bonker“) das Ungetüm zur Witzfigur entschärften und wir über Hitler lachen durften, ohne dafür den Kopf zu riskieren.

Nachträglich hingerichtet wird stattdessen der Tyrann selbst, nicht nur durch die Veralberung. Wie vor zwei Jahren, als ein Besucher bei Madame Tussauds der umstrittenen Wachsfigur des Diktators den Kopf abschlug. Hitler nach Berlin zu holen, bleibt riskant. Das Deutsche Historische Museum wagt diese Woche einen neuen Vorstoß, mit einer brisanten Ausstellung zum intimsten Bereich des Nationalsozialismus – der verhängnisvollen Affäre „Hitler und die Deutschen“. Zu sehen sind Gegenstände der kultischen Führer-Verehrung. Hitler-Büsten, Gemälde, Hakenkreuz-Teppiche und andere Devotionalien – Objekte der Begierde für jeden Rechtsextremen. Muss man sich Sorgen machen? Kurator Hans-Ulrich Thamer meint: „Neonazis gehen nicht ins Museum.“ Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein.

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