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Berlin: Autofahrer raste auf Polizisten zu: Mehr Sicherheit für Beamte gefordert

Die Berliner Polizeigewerkschaft GdP fordert nach den vier Polizistenmorden in einer Woche Konsequenzen. Das Eigensicherungstraining für Polizisten im täglichen Einsatzdienst müsse intensiviert werden, sagte der GdP-Landesvize Detlef Rieffenstahl gestern.

Die Berliner Polizeigewerkschaft GdP fordert nach den vier Polizistenmorden in einer Woche Konsequenzen. Das Eigensicherungstraining für Polizisten im täglichen Einsatzdienst müsse intensiviert werden, sagte der GdP-Landesvize Detlef Rieffenstahl gestern. Die Bevölkerung werde sich daran gewöhnen müssen, dass Polizisten zu ihrer eigenen Sicherheit "auch bei Verkehrskontrollen die Pistole in der Hand haben".

Darüber hinaus verlangte der Gewerkschafter, die Anzahl der derzeit vorhandenen Schutzwesten von rund 4000 "deutlich" zu erhöhen. Der Sprecher des Innensenators Stefan Paris sagte gestern, sein Haus werde bei den Etatberatungen deutlich machen, dass Einsparungen im Sicherheitsbereich "nicht kompromissfähig" seien. Man werde auf die zusätzliche Beschaffung von Schutzwesten drängen. Offenbar denkt die Innenverwaltung auch darüber nach, Schutzwesten oder schusssichere Scheiben in Fahrzeugen über "alternative" Einnahmequellen, wie Patenschaften oder Sponsoren zu finanzieren. Vor dem Polizeipräsidium gab es gestern eine Schweigeminute für die ermordeten Polizisten, an der der Gesamtpersonalrat, Polizeipräsident Hagen Saberschinsky, sowie hunderte Beamte teilnahmen.

Wie gefährdet Polizisten sind, zeigt auch ein Vorfall, der sich am Donnerstagabend in Friedrichshain ereignete. Ein Unbekannter fuhr mit seinen Wagen auf den Beamten einer Zivilstreife zu, der sich nur durch einen Sprung zur Seite retten konnte. Nach einem Auffahrunfall war er von den Polizisten zuvor zum Anhalten aufgefordert worden. Dem Täter gelang die Flucht, sein Wagen wurde später leer gefunden.

tob

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