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Berlin: Babylonische Verwirrung ums Babylon Wer darf das Filmkunsthaus betreiben?

Der Streit um das Filmkunsthaus Babylon wird immer komplizierter. Vor anderthalb Wochen war das historische Kino in der RosaLuxemburg-Straße 30 von den neuen Betreibern Timothy Grossman und Tobias Hackel mit viel Aufwand wiedereröffnet worden.

Der Streit um das Filmkunsthaus Babylon wird immer komplizierter. Vor anderthalb Wochen war das historische Kino in der RosaLuxemburg-Straße 30 von den neuen Betreibern Timothy Grossman und Tobias Hackel mit viel Aufwand wiedereröffnet worden. Jetzt hieß es bei der Senatskulturverwaltung, das Verfahren zur Auswahl eines Betreibers werde fortgesetzt. Man habe die Bewerber aufgefordert, ihre Konzepte bis Ende Juni zu überarbeiten. Noch im Sommer wolle man über einen Betreiber entscheiden. Bis dahin sei der Spielbetrieb durch die Neue Babylon Berlin GmbH sichergestellt. Diese hatte zunächst den Zuschlag erhalten.

Dagegen hatten die unterlegenen Konkurrenten, vorneweg der bisherige Betreiber mit seinem Sprecher Jochen Roemer, geklagt. Begründet wurde dies mit Verfahrensfehlern. Erst nachträglich seien die Bedingungen erweitert worden, die Programmschiene Kommunales Kino habe nun kommerziell ergänzt werden können – Bedingungen, die der neue Betreiber erfüllte.

Die Kulturverwaltung ist „nach wie vor der Meinung, dass ihr Auswahlverfahren korrekt gelaufen ist“. Ein möglicherweise langer Rechtsstreit berge aber die Gefahr, dass im Babylon wegen der nun nicht möglichen Förderung durchs Land Berlin die Lichter ausgehen und wirtschaftlicher Schaden für Dritte entstehe. Daher habe man sich entschlossen, das Auswahlverfahren fortzusetzen. Man wolle die Blockade auflösen, die durch die Klage eingetreten sei, sagte Torsten Wöhlert, Sprecher der Kulturverwaltung. Wie berichtet, musste eine schon zugesagte Subvention von über 320000 Euro storniert werden.

Timothy Grossman von der Neue Babylon Berlin GmbH hat davon gestern offiziell erfahren. Nach wie vor sei man der Meinung, alles richtig gemacht zu haben. Ob das Konzept überarbeitet werde, könne er noch nicht sagen. „Wir haben Glück, können arbeiten und damit zeigen, wie wir arbeiten.“ Gestern begann eine große Fassbinder-Retrospektive.

Jochen Roemer vom ehemaligen Betreiber hatte gestern noch keine Nachricht von der Kulturbehörde bekommen. Reagieren könne er daher noch nicht. Ohne Konsultation eines Rechtsanwalts werde man aber nicht entscheiden. ac

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