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Berlin: Badeunfall in Schmöckwitz: Aufsichtspflicht nicht verletzt

DLRG: Zu wenig Rettungsschwimmer in Berlin und Brandenburg / Zeuthener See wird nur am Wochenende überwacht

Nach dem tödlichen Badeunfall eines Fünfjährigen im Köpenicker Ortsteil Schmöckwitz hat die Berliner Polizei keine Versäumnisse bei der Aufsichtspflicht festgestellt. „Alles spricht für einen tragischen Unglücksfall“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. „Die Ermittler haben keine Anhaltspunkte für irgendeine Schuldzuweisung gefunden.“ Der Junge aus Bohnsdorf war am Dienstagnachmittag im Zeuthener See ertrunken. Er war dort mit seiner siebenjährigen Schwester und in Begleitung mehrerer Bekannter seiner Eltern. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte das Kind kurz vor dem Unglück mit weiteren zwei Gefährten im flachen Wasser gespielt. Dabei saßen mehrere Erwachsene wenige Meter entfernt am Ufer und hatten nach eigenen Aussagen die Badestelle im Blick. „Als der Junge plötzlich verschwunden war, leiteten sie sofort die Suche ein und informierten Rettungskräfte“, teilte die Sprecherin mit.

Vor dem Hintergrund des Unglücks beklagte die Deutsche Lebens- Rettungs-Gesellschaft (DLRG) den Mangel an Rettungsschwimmern an den Seen Brandenburgs und Berlins. Auch der Zeuthener See, wo der Fünfjährige ertrank, ist nur am Wochenende beaufsichtigt. An den 500 Badestellen in Brandenburg – darunter etwa 220 öffentliche – können lediglich 2000 DLRG-Mitglieder eingesetzt werden, sagte der Präsident des Landesverbandes, Harold Wagner. Dazu kämen etwa ebenso viel Mitglieder der Wasserwacht des Roten Kreuzes.

„Bundesweit hat die DLRG 600 000 Mitglieder, davon nur 14 000 in den neuen Ländern – also nur 2,3 Prozent und das bei 40 Prozent der Seenfläche.“ Der Grund sind laut Wagner zu wenig Hallenbäder, wo normalerweise ein Großteil der Verbandstätigkeit wie etwa das Training stattfindet. „Unsere jungen Leute absolvieren deshalb etwa vier Mal so viele Dienststunden wie im Bundesschnitt“, sagte Wagner. Trotz der großen Einsatzbereitschaft würden dennoch etwa 30 Menschen pro Jahr ertrinken. Brandenburg halte damit gerechnet auf die Einwohnerzahl gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern einen traurigen Rekord . dpa

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