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Bahnstreik: Erhebliche Beeinträchtigung durch Streik

Besonders der Regionalverkehr der Deutschen Bahn wurde durch den Streik der Lokführer getroffen. Es fuhr nur die Hälfte der Züge. Die meisten Fahrgäste waren aber vorausschauend auf andere Verkehrsmittel ausgewichen.

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat am Morgen in Berlin und Brandenburg für erhebliche Verkehrseinschränkungen gesorgt. Lokführer von Regional- und S-Bahnen waren um 2 Uhr in den Ausstand getreten. Die Arbeitsniederlegungen sollten bis Mitternacht dauern, wie der regionale GDL-Chef Hans-Joachim Kernchen ankündigte. Besonders stark war der Regionalverkehr der Deutschen Bahn (DB) betroffen. Viele Bahnkunden wichen den Angaben zufolge auf andere Verkehrsmittel aus. Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und im Straßenverkehr beruhigte sich die Lage am späten Vormittag wieder. Der Fernverkehr war den Angaben zufolge nicht von dem Arbeitskampf betroffen.

Bei der S-Bahn gab es in den frühen Morgenstunden zahlreiche Zugausfälle. Später habe sich die Lage jedoch stabilisiert, sagte S-Bahn-Sprecher Gisbert Gahler. Auf dem S-Bahn-Ring verkehrten die Bahnen im Zehn-Minuten-Takt, auf allen anderen S-Bahn-Strecken im Abstand von 20 Minuten. Der S-Bahn fehlten jedoch die Fahrgäste, sagte Gahler. Die Züge seien nur halb voll. Offensichtlich verzichteten viele Kunden am Streiktag auf eine Fahrt mit der S-Bahn.

Regionalverkehr besonders betroffen

Viele Zugausfälle brachte der Ausstand auch für den Regionalverkehr. Auf zahlreichen Strecken "lief es sehr schwer an", sagte ein Bahnsprecher. Etwa 50 Prozent der Züge fielen aus. Die Kunden müssten mit Wartezeiten von mehr als eineinhalb Stunden rechnen. Im Laufe des Morgens begann die Bahn, auf wichtigen Strecken Schnellbusse einzusetzen, beispielsweise zwischen Fürstenwalde und Berlin-Ostbahnhof, auf der Strecke zwischen Rathenow über Berlin nach Cottbus sowie zwischen Elsterwerda, Berlin und Stralsund.

Zahlreiche Pendler stiegen offensichtlich aufs Auto um. Das Verkehrsaufkommen auf allen ins Zentrum Berlins führenden Straßen und auf Autobahnen sei am Morgen wesentlicher höher gewesen als sonst, sagte Michael Hammel von Traffic Service Berlin. Viele Autofahrer hätten sich frühzeitig zu ihrer Arbeitsstelle aufgemacht. "Im Durchschnitt mussten sie eine Stunde mehr Fahrzeit in Kauf nehmen", fügte Hammel hinzu. Gegen 8:30 Uhr habe sich die Lage wieder entspannt.

Die Mitgliedsfirmen der Berliner Taxiinnung verzeichneten nach Angaben eines Sprechers vor allem in den Randlagen eine erhöhte Nachfrage. Dagegen hatte der Streik auf das Geschäft der Autovermietung Avis keine nennenswerte Auswirkungen, wie eine Sprecherin sagte.

Lage entspannt sich am Vormittag

Auch bei der BVG entspannte sich die Lage im Laufe des Vormittags wieder. Am Morgen sei es zunächst "deutlich voller als sonst" in U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen gewesen, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Anders als in der Innenstadt hätten die Busfahrer in den Randgebieten der Stadt wie in Karow, Malchow oder Rummelsburg auch Fahrgäste stehenlassen müssen, weil sie sie nicht mehr mitnehmen konnten. "Inzwischen sind wir aber über das Schlimmste hinweg", fügte Reetz hinzu.

Auch auf den Straßen beruhigte sich die Situation am Nachmittag. Große Staus oder Störungen gebe es nicht, sagte Michael Hammel von Traffic Service Berlin. Die Autobahnen rund um Berlin seien frei. Am Morgen war das Verkehrsaufkommen auf den Straßen, die ins Berliner Zentrum führen, nach Angaben von Hammel noch erheblich höher gewesen als sonst.

Informationen zum Reiseverkehr stehen im Internet unter bahn.de/aktuell sowie über die kostenlose Service-Hotline unter der Nummer 08000 99 66 33 zur Verfügung. (mit ddp)  

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