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Sitzplatz Glückssache. Noch bis Montag müssen Fahrgäste besonders geduldig sein.

© dpa

Bahnverkehr von und nach Berlin: Voll, voller, noch voller - Züge zu Pfingsten überfüllt

Im Regionalverkehr rund um Berlin müssen sich Bahnkunden auf Platzmangel einstellen - und auch mal auf andere Züge ausweichen. Im Fernverkehr prüft die Bahn eine Reservierungspflicht für die 1. Klasse.

Berlin/Potsdam - Es war nicht nur Bolle, der zu Pfingsten reiste. Und Ziel war nicht nur Pankow. Vor allem die Züge im Regionalverkehr waren am Pfingstsonnabend zum Teil rappelvoll – vor allem Richtung Ostsee. Aber nicht nur dort. Wer einen Sitzplatz erwischen wollte, musste oft Glück haben. Und Probleme gab es auch wieder bei der Mitnahme von Fahrrädern. Am Montag kann es sogar noch schlimmer kommen, wenn es aus allen Richtungen zurück nach Berlin geht. Verstärkerzüge gibt es nicht.

Auch wenn klar zu erwarten ist, dass die Fahrgäste in die Züge strömen, kann die Bahn kaum gegensteuern. Auf den meisten Strecken führen kurze Bahnsteige dazu, dass nur eine beschränkte Zahl von Wagen in einem Zug laufen können. Richtung Ostsee ist deshalb bei fünf Doppelstockwagen Schluss. Mehr geht nicht, selbst wenn die Bahn Reserven auftreiben könnte. Lange Bahnsteige hat die Bahn in den vergangenen Jahren häufig weggespart.

Und einen Zug zusätzlich fahren zu lassen, geht auch nicht einfach. Bestellt werden müsste er im Regionalverkehr vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der das Zusatzangebot dann auch finanzieren müsste. Dort ist das Budget jedoch begrenzt.

Verlassen, dass sie mitgenommen werden, können sich Kunden nicht. Sollten die Wagen überfüllt sein, können die Bahnmitarbeiter Fahrgäste zurückweisen, auch wenn diese gültige Fahrkarten haben. Sie müssen dann auf den nächsten Zug warten, und hoffen, dass dieser etwas leerer ist Am Sonnabend wurden aber nach Angaben einer Bahnsprecherin bis zum Nachmittag keine Zurückweisungen gemeldet.

„Überbesetzt“ waren allerdings Züge im Fernverkehr Richtung Berlin; unter anderem aus Köln/Bonn und Frankfurt/Stuttgart. Anders als am Himmelfahrtswochenende musste die Bundespolizei aber keinen Zug räumen. Dies sei erforderlich, wenn der Zugang zu Rettungsreinrichtungen im Zug nicht mehr gewährleistet sei, sagte ein Bahnsprecher. Wer nach einer Information, dass der ankommende Zug überbesetzt ist, einen anderen nimmt, erhalte einen Gutschein in Höhe von 25 Euro. Dies gelte auch, wenn ein Fahrgast vor seinem Ziel aus einem sehr vollen Zug steige. Die Ausgabe der Gutscheine erfolge allerdings auf Kulanzbasis, sagte der Sprecher weiter.

Möglich werden überbesetzte Züge, weil es bei der Deutschen Bahn keine Reservierungspflicht gibt. Im Regionalverkehr ist das Reservieren gar nicht möglich. Die Bahn prüft jetzt, ob zumindest in der 1. Klasse im Fernverkehr eine Sitzplatzreservierung obligatorisch wird und die Gebühr dafür gleich im Fahrpreis enthalten ist. Dieser könnte sich dann um 4,50 Euro erhöhen. Eine Umfrage unter Fahrgästen ist nach Angaben einer Sprecherin noch nicht abgeschlossen.

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