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Wladimir Klitschko war sichtlich gerührt, als er den Sport-Bambi von Joachim Loew entgegennahm.

© REUTERS/Axel Schmidt

Bambi 2017: Danke! Und denkt an die Umwelt!

Auf der diesjährigen Preisverleihung fielen große Worte und sogar wahre. Und am Ende zeigte sich, wofür Aftershow-Partys gut sind.

Je später der Abend, desto wahrer die Worte. Es war schon nach elf und längst klar, dass „Bambi“ die geplante öffentlich-rechtliche Sendezeit von drei Stunden um etwa 30 Minuten überziehen würde, da mischten sich in die Dankesrede von Milleniumpreisträger Joachim Gauck irgendwie die Worte „Essen“ und „Trinken“ hinein, und dass sowas auch noch geplant sei.

Der Ex-Präsident bekannte, nicht oft bei solchen Veranstaltungen zu sein: „Was hier abgeht, sprengt ja jeden Rahmen“. Und bekannte dann doch Vorfreude darauf, das goldene Rehkitz seinen Urenkeln zu zeigen.

Wladimir Klitschko brachte im Musical-Theater am Potsdamer Platz ebenfalls spät seine eigene und durchaus erfrischend einleuchtende Interpretation der vielen Standing Ovations ein: „Bewegung tut gut.“ Dass er den Sport-Bambi von Bundestrainer Joachim Löw überreicht bekam, rührte ihn sichtlich und veranlasste ihn dazu, sich prompt als Fan zu outen. In seiner Laudatio auf den Mut-Preis-Träger Ai Wei Wei ging Sigmar Gabriel darauf ein, dass Deutschland ein neuer Sehnsuchtsort sei. Legenden-Preisträger Tom Jones erinnerte an seinen ersten Bambi 1968.

Je früher der Abend, umso größer die Worte. Wer diesmal Zeuge war, wird, egal was er sonst von Arnold Schwarzenegger weiß, ihn als größten Klimaschützer aller Zeiten im Gedächtnis behalten. Wobei in der Laudatio von Steffen Seibert auch ein bisschen die Sehnsucht nach dem guten alten vorbildhaften Amerika durchschimmerte. Die schönste Danksagung brachte Hugh Jackman auf die Bühne, indem er eine Weisheit seiner Mutter mit dem Publikum teilte: „Sie hat mir beigebracht, jeden Menschen erst einmal wertzuschätzen, weil jeder das verdient.“

Je früher der Morgen, umso nachhaltiger die Netzwerke. Um kurz nach eins saßen die Youtube-Millionärinnen Lisa und Lena mit den balinesischen Teenager-Aktivistinnen Melati und Isabel Wijsen zusammen, die gegen Plastiktüten im Meer kämpfen. Letztere hatten angekündigt, ihren „Bambi“ „unserer Generation weltweit zu widmen“. Aus solchen Gesprächen können neue Projekte entstehen. Für sowas sind Aftershow-Partys eigentlich gemacht.

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