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Berlin: Bankenaffäre: Prozess um Villenkauf

Der umstrittene Erwerb einer Villa in der Spanischen Allee in Zehlendorf für eine Tochter der Bankgesellschaft Berlin hat seit gestern für einen Manager ein Nachspiel vor dem Landgericht. Manfred Schoeps, ehemaliger Geschäftsführer der Immobilien-Tochter IGB, muss sich wegen Untreue verantworten.

Der umstrittene Erwerb einer Villa in der Spanischen Allee in Zehlendorf für eine Tochter der Bankgesellschaft Berlin hat seit gestern für einen Manager ein Nachspiel vor dem Landgericht. Manfred Schoeps, ehemaliger Geschäftsführer der Immobilien-Tochter IGB, muss sich wegen Untreue verantworten. Er soll den Kauf vorbereitet und ein Gefälligkeitsgutachten vorgelegt haben. Der 1997 gezahlte Preis war laut Anklage um rund 600 000 Euro überteuert.

Den Ermittlungen zufolge wurden umgerechnet rund 500 000 Euro in Bar angezahlt und zudem eine Grundschuld in Höhe von rund einer Million Euro übernommen. Den Kauf habe der frühere Vorstandschef der Bankgesellschaft, Wolfgang Rupf, angewiesen. Beiden sei bewusst gewesen, dass der Kaufpreis überteuert angesetzt worden war. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass beide Manager einen Imageschaden für die Bankgesellschaft abwenden wollten. Der Verkäufer, ein Geschäftsführer einer Tochter der damals von Schoeps geleiteten IGB, sei verschuldet gewesen.

Das Verfahren gegen Rupf wurde bereits Anfang 2007 gegen eine Geldauflage in Höhe von 50 000 Euro eingestellt. Zuvor hatte der Ex-Bankchef erklären lassen, er habe sich auf die Richtigkeit der Unterlagen verlassen. Schoeps wollte sich nun zunächst nicht äußern. Nach Auffassung seines Anwalts sind die Vorwürfe verjährt. Die Diskussion um diese Rechtsfrage soll am Donnerstag fortgesetzt werden. Im August war Schoeps in einem Verfahren um Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Teils von Plattenbauwohnungen des Immobilienunternehmens Aubis freigesprochen worden. K. G.

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