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Berlin: Bauarbeiter stirbt nach Sturz vom Dach – er wollte abkürzen

Ein 42-jähriger Dachdecker ist am Dienstag früh von einem Dach in Neukölln etwa 20 Meter tief in den Tod gestürzt. Kollegen riefen um 8.

Ein 42-jähriger Dachdecker ist am Dienstag früh von einem Dach in Neukölln etwa 20 Meter tief in den Tod gestürzt. Kollegen riefen um 8.05 Uhr die Feuerwehr in die Sonnenallee Höhe Roseggerstraße, doch ein Notarzt konnte nicht mehr helfen. Das Landesamt für Arbeitsschutz und technische Sicherheit Berlin (Lagetsi) hat die Ermittlungen übernommen. Wie es im Haus hieß, wollte der Dachdeckergeselle über das Dach in das Nachbargebäude gelangen – um den Weg abzukürzen.

Die kleine Berliner Dachdeckerfirma, für die der 42-Jährige arbeitete, hat den Auftrag, in beiden Häusern von innen das Dach zu dämmen. Beide Gebäude sind Berliner Altbauten. Dämmung von innen sei eine klassische Winterarbeit für die wetterabhängige Branche, hieß es am Dienstag vonseiten der Firma. Deshalb hatte der Mann nach offiziellen Angaben auch keine Schutzausrüstung wie Gurte dabei. Das Lagetsi sprach von einem Fehlverhalten des Mannes. „Kein Dachdecker geht bei einem solchen Wetter aufs Dach, sagte Lagetsi-Sprecher Harald Henzel. Den Vorgesetzten treffe deshalb nach dem derzeitigen Stand keine Schuld. Wieso der erfahrene Geselle das Risiko der Schneeglätte unterschätzt hat und aus einer Luke auf das schräge Dach kletterte, blieb am Dienstag offen. Die Behörde und die Polizei konnten die beiden Kollegen des Mannes noch nicht befragen. Einer kam mit einem Rettungswagen mit schwerem Schock ins Tempelhofer St.-Joseph-Krankenhaus, der andere wurde mit leichterem Schock nach Hause gebracht.

Nach Angaben des Lagetsi war es der erste tödliche Arbeitsunfall in diesem Jahr. Die meisten Opfer von Arbeitsunfällen sterben durch Sturz und etwa 75 Prozent auf dem Bau. In den vergangenen Jahren schwankte die Zahl der tödlichen Unfälle etwa zwischen 10 und 15. Im abgelaufenen Jahr 2013 hat es nur acht gegeben, allerdings sei diese Zahl noch nicht endgültig, sagte Lagetsi-Sprecher Henzel. Jörn Hasselmann

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