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Berlin: Bauern wollen Beelitzspargel schützen EU-Herkunftssiegel soll

Betrügereien verhindern.

Beelitz - Es ist in jedem Frühjahr das gleiche Bild: Während die Beelitzer Spargelbauern gerade erst angefangen haben, ihr Edelgemüse zu stechen, sind die Körbe der Straßenhändler schon prall gefüllt – alles Qualität, alles aus Beelitz, wie die Schilder versprechen. Tatsächlich stammt das angepriesene Gemüse aber mindestens zum Teil aus Griechenland, Spanien oder Polen. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin mahnt seit Längerem, dass – würde man alle als Beelitzer bezeichneten Stangen zusammenzählen – käme ein Mehrfaches der tatsächlich in Beelitz geernteten Menge zusammen.

Die 16 Spargelbauern im Beelitzer Anbaugebiet haben sich ihre Marke zwar bereits Mitte der 1990er Jahre vom Patentamt in München schützen lassen, doch offenbar reicht das nicht, um unseriöse Händler vor Missbrauch abzuschrecken. Jetzt gehen sie erneut in die Offensive: Der Name „Beelitzer Spargel“ soll nach EU-Recht zur „Geografisch Geschützten Angabe“ (GGA) werden. Damit würde er den gleichen Schutzstatus wie zum Beispiel der Parmaschinken oder die Spreewaldgurke erhalten, sagte Manfred Schmidt, Vorsitzender des Vereins Beelitzer Spargel. Man hoffe dabei auf die Unterstützung des Brandenburgischen Agrarministeriums. Mit dem Siegel der Europäischen Union hätte man dann eine stärkere Handhabe gegen Betrüger.

Dem Verbraucher rät Schmidt, am Stand gezielt nachzufragen, von welchem der 16 Beelitzer Bauern der angebotene Spargel stammt. Immerhin: In diesem Jahr wird der Spargelschwindel wohl nicht so groß werden wie sonst, sagt Manfred Schmidt. Die Bauern haben bereits Anfang April und damit rund eine Woche früher als sonst mit der Ernte angefangen. 40 bis 50 Tonnen sollen pro Tag auf den knapp 1200 Hektar Anbaufläche im Beelitzer Gebiet geerntet werden – und das noch bis Ende Juni. Thomas Laehns

Offiziell beginnt die Beelitzer Spargelsaison am 19. April. Dann feiern die Beelitzer den Saisonauftakt auf dem Spargelhof in Klaistow.

Thomas Laehns

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