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Berlin: Bayer stoppt Großprojekt Vorerst kein Geld

für Campus in Wedding

Schlechte Nachrichten für den Stadtteil Wedding. Die Berliner Bayer-Tochter Bayer Health Care Pharmaceuticals legt die Pläne für den Ausbau ihres 18 Hektar großen Areals am Nordhafen zu einem „Pharma-Campus“ mit neuer Konzernzentrale auf Eis. Dem Pharmaunternehmen fehle es angesichts der Einbußen infolge der Gesundheitsreform an Mitteln, um neben der geplanten Einführung von drei neuen Präparaten auch noch den Berliner Standort zu entwickeln. Die baureifen Pläne der Architekten Sauerbruch Hutton für die Errichtung der Konzernzentrale verschwinden wieder in der Schublade.

Dabei hatte sogar ein Vorstandsmitglied, Ulrich Köstlin, das Projekt vorangetrieben, denn die Zentrale sollte einer der ersten Neubauten werden. In der Ausschreibung des Projektes hatte es geheißen: „Das Projekt ist der zentrale und zugleich erste Baustein in der Umsetzung des Site Master Plans (SMP) zur Neustrukturierung des gesamten Standorts in den kommenden fünf bis 30 Jahren“. Die Konzernzentrale sollte zeitgleich mit „zwei benachbarten Flachbauten für das Konferenzzentrum und das Mitarbeiterrestaurant realisiert werden“ und einen Qualitätsmaßstab für die Entwicklung des gesamten Standorts setzen.

Der „Masterplan“ von Bayer sah den Umbau des Firmenstandortes in einen großen Campus vor, auf dem Forschung, Entwicklung, Produktion und Verwaltung Platz gefunden hätten. Auch die Berliner hätten von dem Umbau profitiert, weil das bisher durch Zäune abgegrenzte Areal im Süden geöffnet werden sollte und durch die Anlage eines Parks öffentlich zugänglich gewesen wäre.

Zu den Kosten für die Entwicklung des Geländes machte Bayer Health Care Pharmaceuticals keine Angaben. Sprecherin Annette Wiedenbach zufolge könnten die Pläne nach Einführung der neuen Produkte aber noch Realität werden. „Unabhängig von dieser Entscheidung ist und bleibt Berlin ein wichtiger Bayer-Standort“, so die Sprecherin. Von Berlin aus werde das weltweite Geschäft mit wichtigen Arzneimitteln geführt. In den vergangenen zwei Jahren seien „jährlich rund 45 Millionen Euro für Sachinvestitionen am Standort Berlin“ eingesetzt worden.

Das vorübergehende Aus für das Großprojekt wirft auch einen Schatten auf die Entwicklung der Europacity. Die Entwickler des Gebietes, das nördlich des Hauptbahnhofes beginnt und bis an den südlichen Rand des Nordhafens reicht, wollten von dem Bayer-Projekt profitieren. Jahel Mielke/Ralf Schönball

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