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BBI Schönefeld

© Simulation: Berliner Flughäfen

BBI in Schönefeld: Großflughafen wird noch größer

Noch in Bau und schon zu klein: Der Terminal in Schönefeld wird bereits zur Flughafeneröffnung erweitert. In Tegel wird es für die Piloten allmählich eng.

Der neue Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld wird bereits zum Start größer als zunächst geplant und kann damit noch mehr Passagiere aufnehmen. Das Abfertigungsgebäude soll nach Angaben der Flughafengesellschaft von Anfang an drei Gebäudeteile erhalten, wie es auch bereits genehmigt ist. Bisher waren zur geplanten Betriebsaufnahme im November 2011 nur zwei Gebäudekomplexe vorgesehen. Die Gesamtkosten sollen dadurch nach Angaben von Fachleuten um weniger als 50 Millionen Euro steigen.

Damit hat die Flughafengesellschaft die Baupläne bereits zum zweiten Mal erweitert. Ursprünglich war nur ein Gebäude geplant. Nach der Zunahme vor allem bei den Billigfluggesellschaften entschieden sich die Planer jedoch dafür, den ersten Flügelbau sofort mitzubauen.

In diesem sollen vor allem die Passagiere der Billigfluglinien abgefertigt werden. Dort gibt es deshalb auch keine Fluggastbrücken für den direkten Weg vom Terminal in das Flugzeug. Am Hauptgebäude dagegen sind 16 dieser Anlagen vorgesehen. Dort soll bei Bedarf eines Tages auch das größte Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A 380, „andocken“ können. Für diese Maschine sind drei Brücken auf zwei Etagen erforderlich, die es zunächst noch nicht geben wird.

Befürchtungen, BBI sei bereits zur Eröffnung zu klein, weist Flughafensprecher Burkhard Kieker zurück. BBI könne jährlich 22 Millionen bis 25 Millionen Passagiere abfertigen. Nach den derzeitigen Prognosen sei 2011/2012 mit 22,1 Millionen Fluggästen zu rechnen. Im vergangenen Jahr gab es erstmals mehr als 20 Millionen Passagiere auf den drei Berliner Flughäfen. Das rasante Wachstum der Vergangenheit werde sich aber nicht im bisherigen Maß fortsetzen, sagte Kieker.

Nach seinen Angaben reichen auch bis zur BBI-Eröffnung die Kapazitäten in Tegel und Schönefeld aus – auch nach der geplanten Schließung von Tempelhof am 31. Oktober 2008. Bis zur BBI-Eröffnung werde es in Tegel und Schönefeld zwar eng, das Ziel, keine Gesellschaft abzuweisen, die nach Berlin fliegen wolle, werde aber erreicht. Sowohl in Tegel als auch in Schönefeld gebe es noch Reserven. Tegel „schaffte“ im vergangenen Jahr 13,2 Millionen Fluggäste, in Schönefeld waren es 6,4 Millionen. Dort reiche der Platz derzeit für acht Millionen Passagiere, sagte Kieker. So bequem wie auf einem neuen Flughafen werde es für die Passagiere aber weder dort noch in Tegel sein.

Auch für Flugzeuge gebe es ausreichend Platz auf beiden Flughäfen,sagte Kieker. Piloten hatten sich, wie berichtet, dagegen über die zunehmende Enge vor allem in Tegel beklagt. Air Berlin hat deshalb auch vier Maschinen, die verkauft worden sind, in Tempelhof abgestellt. Tegel solle aber auch nicht zum „Flugzeugfriedhof“ werden, ergänzte Kieker.

BBI könne später – wie München – mit zwei Start- und Landebahnen rund 40 Millionen Passagiere aufnehmen. Nur auf diesen beiden Flughäfen in Deutschland liegen die Bahnen so weit auseinander, dass Flugzeuge parallel starten und landen können. Frankfurt (Main), wo dies nicht möglich ist, muss dagegen bereits eine vierte Bahn bauen.

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