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Berlin: Begehrtes Altpapier: Aktien unterm Hammer

Binnen Sekunden wechselten gestern im Lichthof des Bundesgesundheitsministeriums Aktienpakete die Besitzer. Raritäten gab es zu ersteigern, Stücke, die nicht einmal in der einschlägigen Wirtschafts- und Finanzliteratur zu finden sind: Teile des Reichsbankschatzes.

Binnen Sekunden wechselten gestern im Lichthof des Bundesgesundheitsministeriums Aktienpakete die Besitzer. Raritäten gab es zu ersteigern, Stücke, die nicht einmal in der einschlägigen Wirtschafts- und Finanzliteratur zu finden sind: Teile des Reichsbankschatzes. 250 Sammler und Händler historischer Wertpapiere boten mit.

Im Sekundentakt sagten Auktionatoren Katalognummern an. 1,5 Millionen Stück kamen unter den Hammer. Manche erzielten das Fünf- oder Zehnfache des Ausrufpreises. Eine der teuersten Nummern war die 130: Eine Sammlung von 485 Posten mit 260000 Wertpapieren wurde mit 6000 Euro ausgerufen, der Zuschlag erfolgte bei 88 000 Euro. Aktien, die nach dem Zweiten Weltkrieg für „kraftlos“ erklärt worden waren, besitzen heute kulturhistorische Bedeutung. Die anspruchsvollen Drucke sind begehrte Sammlerstücke. 30 Millionen dieser Papiere hatten in der ehemaligen Reichsbank im Ostteil Berlins den Zweiten Weltkrieg überdauert. Das Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen lässt sie nach und nach versteigern: 12 Millionen Stück wurden schon im Sommer 2003 versilbert. Das Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen erzielte mehr als zwei Millionen Euro Erlös. Das Geld geht in einen Fonds, aus dem Opfer beider deutscher Diktaturen entschädigt werden.

Helmut Caspar

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