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Berlin: Bei Wohnungsbränden starben bereits zehn Menschen

In diesem Jahr starben bereits zehn Menschen bei Wohnungsbränden in Berlin.

Im Jahr 2004 waren es 23 gewesen, 2003 und 2002 jeweils über 40. Die meisten Menschen sterben nicht durch Flammeneinwirkung, sondern durch das extrem giftige Rauchgas. Auch bei dem Feuer gestern in Pankow wurden die zwei toten Frauen im Treppenhaus aufgefunden – dort war kein Feuer, aber viel Rauch. Schon wenige Atemzüge genügen; wer im Schlaf Qualm einatmet, stirbt, ohne aufzuwachen.

Das schlimmste Feuer der letzten 20 Jahre wütete im Dezember 1989 im Hotel „Central“ am Kurfürstendamm: Acht Gäste verbrannten damals. Ein betrunkener Angestellter hatte nachts mit seiner Zigarette eine Tischdecke in Brand gesetzt, danach war der Mann – ohne Gäste oder anderes Personal zu warnen – aus dem Haus ins Freie gerannt. Dieses Feuer war damals der Anlass gewesen, die Brandschutzbestimmungen vor allem in Hotels zu verschärfen.

In privaten Haushalten und selbst Seniorenwohnungen sind einfache Rauchmelder noch keine Pflicht. In den vergangenen Jahren starben in Altersheimen mehrere Rentner – durch Rauchmelder hätten sie gerettet werden können.

Laut einer Prognose der Berliner Feuerwehr würde die Ausstattung aller Privathaushalte in Deutschland mit Rauchmeldern die Brandschäden um 50 Prozent reduzieren. Es gebe auch weniger Brandverletzteund Todesopfer.

Besonders tragisch waren im vergangenen Jahr 2004 zwei Brände im gleichen Seniorenwohnheims am Ostpreußendamm in Lichterfelde: Am 27. März starb eine 65-Jährige. Danach schaffte der Bezirk auf freiwilliger Basis Rauchmelder an. Doch bevor diese montiert werden konnten, starb Anfang April ein 67-Jähriger, der mit einer Zigarette eingeschlafen war. Häufigste Brandursachen sind neben vergessenen Zigaretten und Kerzen auch defekte Elektrogeräte und überhitzte Herde.

Rauchmelder kosten wenig, sie sind schon ab 5 Euro zu haben. Die kleinen, an der Decke befestigten, Geräte warnen (und wecken aus dem Schlaf) durch einen unüberhörbaren Pfeifton. Vorgeschrieben sind die Geräte in Berlin noch nicht, in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sind sie dagegen seit kurzem in Neubauten Pflicht. Die Feuerwehr glaubt, dass der Rückgang der Einsätze in Berlin (2003: 8600, 2004: 6900) auch an der zunehmenden Verbreitung dieser Geräte liegt. Ha

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