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Vorfahrt frei! Es geht voran am BER. Aber wann hier mal Autos parken werden, ist aber noch unklar.

© dpa

Hauptstadtairport: Beim BER sind immerhin schon mal die Unterlagen komplett

Es geht voran am neuen Flughafen im Süden von Berlin. Die Unterlagen sind vollständig und offenbar gut. Eine Teileröffnung wäre nun möglich – der Landrat von Dahme-Spree ist erstaunt:„Es hat einen richtigen Qualitätssprung gegeben.“

Er hat den Plan nicht aufgegeben, trotz Spotts, Widerständen im Aufsichtsrat und Verzögerungen: Flughafenchef Hartmut Mehdorn will noch 2014 im umgebauten „Nordpier“ des künftigen BER-Hauptstadtairports die ersten Passagiere abfertigen, als Test für die Gesamtsysteme. Und nun kann der 71-jährige BER-Chef offenbar tatsächlich damit rechnen, für den favorisierten Testbetrieb im Nordpier bald die nötigen Baugenehmigungen zu erhalten. Das wurde am Donnerstag nach einem Treffen von Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke mit dem Dahme-Spree-Landrat Stephan Loge (beide SPD) in  Lübben bestätigt, der zuständigen Genehmigungsbehörde für den neuen Airport.

„Ich freue mich sehr, dass der Landrat mitgeteilt hat: Die Qualität der Zusammenarbeit mit der Flughafengesellschaft hat sich deutlich verbessert“, sagte Woidke danach. „Das ist eine gute Basis, um die nötigen Genehmigungen zu bekommen.“ Die Anträge für das Nordpier sind nämlich, wie berichtet, inzwischen eingereicht, und anders als in der Vergangenheit offenbar vollständig und bearbeitungsfähig. „Nach einer ersten Sichtung kann eingeschätzt werden: Die Qualität hat deutlich zugenommen“, sagte Loge dem Tagesspiegel. „Es hat einen richtigen Qualitätssprung gegeben.“

Offenbar zeigt der im Flughafen eingeführte interne Qualitätscheck, bei dem jeder Antrag noch einmal geprüft wird, inzwischen Wirkung. Die Anträge für das Nordpier waren seit Monaten überfällig. Doch kurz vor Weihnachten hatte das Landratsamt von der Flughafengesellschaft die erforderlichen Unterlagen erhalten, und zwar sowohl für die zunächst nötige Fertigstellung des ursprünglich geplanten Zustands („Klassik“) als auch für den zum Testbetrieb nötigen Umbau, den Mehdorn gern als „Ummöblierung“ bezeichnet. Für die Abfertigung von maximal zehn  Flügen täglich müssen für 5,5 Millionen Euro eine Gepäckanlage und Abfertigungsschalter eingebaut werden, die nach der BER-Gesamteröffnung wieder raus müssen. Zudem sind Durchbrüche an Zwischenwänden und an der Fassade erforderlich, um Platz für die Gepäckanlage zu schaffen. Die Abfertigungsschalter stehen bereits anschließbar im Pier; sie werden später woanders eingebaut. Sie wären auch ohne den provisorischen Betrieb angeschafft worden, heißt es am Flughafen.

Auf einen Termin, wann die Baugenehmigungen erteilt werden, wollte sich Loge nicht festlegen. Nach früheren Aussagen hatte das Landratsamt mit vier bis sechs Wochen kalkuliert. Mehdorn braucht die Genehmigung, um im Aufsichtsrat einen Anlauf zu nehmen: Es wäre dann der dritte, damit er grünes Licht für den umstrittenen Nordpier-Plan erhält. Auf der letzten Sitzung war er abgeblitzt – unter Verweis auf die fehlende Baugenehmigung.

Am heutigen Freitag trifft sich Woidke mit Mehdorn zu einem mehrstündigen Gespräch in Schönefeld zum Stand des BER-Projektes. Es geht auch um die von Brandenburg geforderte Ausweitung des Nachtflugverbotes.

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