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Berlin: Beim Jupiter! Was für ein Echo auf den Goldenen Bären

Zum Ende zweier glamouröser Wochen gab es Trophäen für die Größen der Film- und Musikbranche

Goldener Bär und Echo am Sonnabend, Jupiter und Teddy am Freitag: Zum Ende der zwei glamourösesten Wochen seit langem gab es die Trophäen für die Größen aus der Film und Musikbranche. Und das wurde natürlich groß gefeiert: im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz, im Internationalen Congress Centrum (ICC), im riesigen Atrium des Energieforums in Friedrichshain und unter der Kuppel des Tempodrom in Kreuzberg.

Er ist ja bekannt dafür, nicht gerade mit dem Strom zu schwimmen. Folglich ist es nur konsequent, dass Daniel Day Lewis erst zum Berlinale-Reigen dazustößt, wenn alle anderen schon weg sind. Lewis ist am Sonnabend eingeflogen, um zusammen mit dem Produzenten Martin Scorseses „Gangs of New York“ vorzustellen, der außer Konkurrenz im Wettbewerb läuft. Was schon bei allen anderen Stars zu beobachten war, gilt auch für Daniel Day Lewis: gut gelaunt, lachend, spaziert er leger im grünen Pulli durchs Hyatt. Es muss schon recht frühlingshaft sein, in Irland, wo er lebt. Denn sein Kopf ist kahlrasiert. Keine Vorbereitung für eine neue Rolle, nein, sagt Lewis, für seine Frisur „gibt es keinen besonderen Grund“. oew

Der Abend vor der eigentlichen Preisverleihung ist ein Abend der anderen Preisverleihungen. Nicht nur die Bären werden schließlich auf der Berlinale vergeben, sondern zum Beispiel auch der schwul-lesbische Filmpreis „Teddy“. Zum zweiten Mal feierte die Gemeinde die Zeremonie im Tempodrom. Unter den Gästen: Katja Riemann und Ulrike Folkerts , Klaus Wowereit und Dieter Kosslick . Sangeskünste gab es auch zu bewundern, die von Marla Glen und Amanda Lear nämlich. Der Teddy für den besten Film geht an den mexikanischen Beitrag „Tauend Wolken ... (Mil Nubes ...)“, der für den besten Dokumentarfilm an Jochen Hick für „Allein unter Heteros“, eine Studie über Schwule auf dem Land in Schwaben. Als bester Kurzfilm wurde der norwegische Film „Kostbare Momente“ ausgezeichnet. Tsp

Preisverleihungen sind wie Kreuzberger Nächte: Erst fangen sie ganz langsam an, aber dann ... So ist es alle Jahre wieder auch bei der Übergabe des Jupiters, des Leserpreises der Kinozeitschrift „Cinema“: Vor der Partynacht – eine der heißesten der ganzen Berlinale – liegt das zähe Lob- und Dank-Zeremoniell. Dies ertrugen am Freitagabend die Geehrten wie Tom Tykwer (bester Regisseur), Bettina Zimmermann (beste TV- Darstellerin) Alexandra Maria Lara (beste deutsche Darstellerin), Armin Rohde (bester deutscher Darsteller) natürlich mit fröhlicher Gelassenheit. Aber die etwa 1500 Zuschauer im imposanten Atrium des Energieforums gegenüber dem Ostbahnhof brauchten schon genügend Stehvermögen, um nicht bei den Videobotschaften von Halle Berry und Will Smith (im schlabberigen Trainingsanzug) nach vorne überzukippen. Zudem hieß es am Ende Köpfe einziehen, weil aus der Menge Getränkebüchsen auf die Bühne geschleudert wurden. Moderatorin Sabrina Straubitz , die gerade noch ausweichen konnte, kommentierte die Attacke trocken: „Ich habe doch keinen Durst.“ Schauspieler Reiner Schöne ersparte sich das Ganze, indem er zuvor noch bei der „Celebrations Love Night“ im Opernpalais vorbeischaute, bei der unter anderem seine Kollegin (und Namenvetterin) Barbara Schöne , TV-Moderator Kai Pflaume und ZDF-„Kaffeeklatsch“-Gastgeber Ralph Morgenstern den Valentinstag ausklingen ließen. Bis kurz vor vier Uhr zählte dort die Liebe.

Ein gutes Dutzend Partys habe er während der Berlinale besucht, gestand Reiner Schöne. Auf immerhin drei kam CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer , der zum „ Jupiter“ in attraktiver Begleitung erschien: mit Lebensgefährtin Sonja Müller und Töchtern Greta und Laura, die mit ihm in seinen 45. Geburtstag hineinfeierten. Seine beiden anderen Töchter wollte Meyer spätestens am Samstagabend sehen – der Papa hatte seine Kinder zum Besuch der „Echo“-Verleihung eingeladen. Dort treffen sie vielleicht auch auf Nikolai Kinski. Der Sohn des Schauspielers Klaus Kinski gehörte zu den eifrigsten Partyhoppern der zurückliegenden Feier-Tage. ling

Ist das zu fassen! Genau drei Euro und 84 Cent blinken einem aus den Untiefen des Portemonnaies entgegen, scheinen sich angstvoll noch tiefer in die Ledernischen zu schmiegen: Bitte, tu’s nicht! Verschone uns. Aber bekommt man für solch eine lächerliche Summe überhaupt einen einzigen Jeton im Casino des Hotels am Alexanderplatz? Gewiss, man könnte fragen. Entschuldigen Sie bitte, wie viele Jetons … Nein, lieber nicht, sonst wird man bestenfalls noch ausgelacht und schlimmstenfalls des Hauses verwiesen. Und die Aussicht vom 37. Stock ist doch nun wirklich superb, man möchte sie jetzt durchaus nicht mehr missen. Andererseits: Auslachen, rauswerfen – geht auch nicht. Schließlich ist man geladener Gast. Nicht des Casinos, aber der Berlinale-Premierenparty zu „Der alte Affe Angst“, und die findet nun mal in einem Teil des Casinos statt – weil doch Marie Bäumer sich lebensmüde in einem der Hotelzimmer einquartiert hatte. Im Film, versteht sich. Die Darstellerin war natürlich da, ebenso ihre Mitspieler André Hennicke und Vadim Glowna und selbstverständlich Regisseur Oskar Roehler . Auch Klaus Wowereit machte seine Aufwartung, wollte wohl nachsehen, wer ihm da aus luftiger Höhe ins Rote Rathaus guckte. Filmproduzentin Regina Ziegler trug ihr rotes Haar durch die Menge, Ariane Sommer ihr blondes, Hannelore Elsner ihr schwarzes. Ansonsten unter den Gästen: Tom T ykwer, Lars Rudolph, Wolfgang Becker, Hannelore Hoger . Das Casino hatte als Präsente Kugelschreiber, Kurzanleitungen zum Glücksspiel und Schlüsselanhänger mit runden Plastikscheiben bereitgelegt. Leider waren das keine Jetons, sondern nur zum Einsatz in Einkaufswagen geeignet. Blieb also das Problem mit dem Kleingeld, der uneingelöste Wunsch zu spielen. Vielleicht doch fragen? Aber da ist die für den „Affen Angst“ reservierte Zeitspanne auch schon vorbei. An der Kasse dann der Hinweis: EC- und Kreditkarten akzeptiert man hier auch. Pech gehabt. Leider keine Zeit mehr. Vielleicht später mal. ac

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